Sucht & Spiritualität

30 Jahre Verein Grüner Kreis bedeutet auch 30 Jahre ambulante und stationäre Suchttherapie basierend auf den Konzepten der therapeutischen Gemeinschaft. Die international hochkarätig besetzte Jubiläumstagung - die Eröffnungsvorträge halten Leon Wurmser und Sylvester Walch; Programmdetails unter www.a-conference.at - thematisiert die titelgebende Schnittstelle interdisziplinär und multiperspektivisch.

„Spiritus contra Spiritum!“ urteilten der Schweizer Psychoanalytiker C.G. Jung und Bill Wilson, ein Mitbegründer der Anonymen Alkoholiker, in einem gemeinsamen Briefwechsel. Demnach verträgt sich der „heilige“ Geist schlecht mit dem „Geist im Alkohol“. Kann Spiritualität somit als „Gegengift“ zur Sucht gelten? Welche Bedeutung kommt der spirituellen Dimension in der Suchtbehandlung zu?

Sucht bedeutet Abhängigkeit von stoffgebundenen und stoffungebundenen Substanzen. Immer mehr finden sich also neben den „klassischen“ Abhängigkeiten wie Alkohol oder Drogen, die „neuen“ Süchte wie das pathologische Glücksspiel oder exzessiver Internetgebrauch. Sucht ist weltweit verbreitet – ein interkulturelles Phänomen. Das Einbringen der spirituellen Dimension in die Suchtherapie erfordert einen interkulturellen Dialog als Basis der Auseinandersetzungund schafft damit Orte der Begegnung.