Wie können Schulentwicklungsprozesse kooperativ gestaltet werden? Wie lassen sich innovative Ideen qualitätsvoll in Schulen verankern? Wie können Universitäten, Hochschulen und Schulen im Rahmen von Schulentwicklung zusammenarbeiten und wie können Lehramtsstudierende daran partizipieren? Schließlich: Welche gesellschaftlichen Anforderungen werden in Schulentwicklungsprozessen sichtbar? Diesen und ähnlichen Fragen geht das Institut für Pädagogische Professionalisierung in der einjährigen Veranstaltungsreihe Spielräume von Schulentwicklung gemeinsam mit Expert_innen nach. Die Veranstaltungsreihe versteht sich als Diskussions-, Austauschs- und Entwicklungsraum in dem Fragen und Anliegen der Teilnehmer_innen Platz finden und richtet sich an Studierende, Praktiker_innen und Forschende.
Den zweite Teil der Reihe, am 13. Jänner 2014 von 17.00-18.30 Uhr (Strassoldogasse 10/EG), bildet der Vortrag von Dr. Brigitte Leimstättner (PH Burgenland) Mag. Brigitte Schröder (ÖZEPS) zum Thema Professionalisierung und Schulentwicklungsprozesse.
Zentrale Leitbegriffe der Bildungsreformen der letzten Jahrzehnte sind Schulqualität und Schulentwicklung. Ging es in den 1990er Jahren noch vorrangig um Organisationsentwicklung, erfährt Unterrichtsentwicklung derzeit zunehmendes Interesse: Es geht um die Qualität des Lernens und Lehrens, die Entwicklung schulinterner Curricula, die Beschäftigung mit Standards und neuen Formen der Leistungsbewertung. Auch Personalentwicklung (Professionalisierung) erhält einen besonderen Stellenwert. Lehrer_innen befinden sich oft in widersprüchlichen Situationen, die Anforderungen an sie ändern sich, neue Handlungsfelder entstehen, Rollenklarheit ist erforderlich. Viel Potential steckt in der Weiterentwicklung überfachlicher Kompetenzen und professioneller Zusammenarbeit. Schulentwicklung, deren Steuerung und das Ausloten von Autonomie ist vor dem Hintergrund unserer Bildungsgeschichte in vielen Bereichen „innovativ“ und macht das Denken von „Schule als Feld“ notwendig. Das bedeutet, das Feld Schule in Relation zu anderen Feldern zu sehen, sich der Kräfte- und Machtverhältnisse innerhalb des Feldes bewusst zu sein und Lehrer_innen als Akteur_innen mit ihren habituellen Prägungen zu verstehen. Der Reflexion der Erfahrungen und Prozesse wird Zeit gegeben. Der Fokus der Inputs und des Workshops richtet sich sowohl auf die Qualitätsentwicklungsvorgaben des bm:ukk, wie sie in SQA und QIBB nachzulesen sind, als auch auf Veränderungsvorhaben und Entwicklungsmöglichkeiten einzelner Schulen als Einheit zielgerichteter systematischer und reflexiver Gestaltung und deren Bedeutung für Lehrer_innen als Akteur_innen.
Um die Inhalte des Vortrags zu vertiefen, lädt das Institut für Pädagogische Professionalisierung zu einem weiterführenden Workshop mit Brigitte Leimstättner und Brigitte Schröder am 14.01.2014 von 16.00-18.00 Uhr ein (Strassoldogasse 10/1.OG). Um Anmeldung zum Workshop bei Mag. Claudia Decker (claudia.decker@uni-graz.at) wird gebeten.