Opern der Zukunft 2018
Freitag, 24. April 2015, 20 Uhr
VORLESUNG
Opern der Zukunft 2018
Ernst M. Binder
3. Vorlesung: „Die Sucht nach Liebe und die Einsamkeit. Was die Künstler und die Menschen antreibt, umtreibt; was sie leben, sterben und verzweifeln lässt und sie begründet.“
Ab dem Sommersemester 2015 findet wieder das Opernprojekt der Kompositionsklassen der KunstUniversität Graz in Zusammenarbeit mit dem Grazer Opernhaus statt. Die Projektleitung obliegt diesmal dem Autor und Regisseur Ernst M. Binder. Er wird die Studierenden in enger Zusammenarbeit mit ihren Professoren, den Komponisten Beat Furrer, Clemens Gadenstätter, Gerd Kühr, Klaus Lang und Alexander Stankovski, bis zur Uraufführung in der Grazer Oper im Frühjahr 2018 begleiten. Öffentliche Veranstaltungen wie eine Vorlesungsreihe im Literaturhaus Graz oder Voraufführungen der im Entstehen begriffenen Werke sollen einem interessierten Publikum die Möglichkeit bieten, diesen Prozess verfolgen zu können. Binder wird auch versuchen, junge Grazer LiteratInnen als Librettisten zu gewinnen und Kontakte zu verschiedenen Künstlern anderer Sparten zu vermitteln.
Diesmal erzählt Ernst M. Binder von seiner Arbeit am Theaterstück „In der Einsamkeit der Baumwollfelder“ von Bernard-Marie Koltès und hinterfragt die Behauptung, dass es in einer Oper immer um Liebe und Tod gehen muss.
Ist es nicht immer ein Deal, wenn sich zwei Menschen aufeinander einlassen? „Wenn Sie zu dieser Stunde und an diesem Ort draußen unterwegs sind, dann darum, weil Sie etwas wünschen, was Sie nicht haben, und dieses Etwas kann ich Ihnen beschaffen“, sagt der Dealer im Text zum Kunden.
Und Binder resümiert: Letztlich reduziert sich jede Sucht darauf, berührt werden zu wollen: von der Nadel, einem Mund, dem Tod ... Ja, das ist es: „Versuchen Sie, mich zu treffen, es wird Ihnen nicht gelingen', heißt es am Ende der Aufführung: 'Es gibt keine Liebe, es gibt keine Liebe.“
Der Eintritt ist frei.