LYRIK IN DER LOUNGE
Wolfgang Pollanz liest aus Unten am Fluss (keiper lyrik 10).
Ute Eckenfelder liest aus G'schnipf für Zieglers Ziegen (keiper lyrik 9).
Einleitung: Helwig Brunner, Herausgeber der Reihe „keiper lyrik“
Wolfgang Pollanz
Geboren 1954 in Graz, lebt in Wies, Steiermark. Seit 1989 Herausgeber der „edition kürbis“, seit 1998 von »pumpkin records«. Als Schriftsteller mit verschiedensten Preisen ausgezeichnet. Zahlreiche Veröffentlichungen (Romane, Prosa, Gedichte sowie Texte in Literaturzeitschriften und Anthologien), Verfasser von Theaterstücken und Hörspielen. Hanns Koren-Preisträger des Landes Steiermark 2013.
Die Methode ist einfach: Pollanz nimmt einen Songtitel und schreibt dazu ein Gedicht. Ausdrücklich handelt es sich dabei nicht um Nachdichtungen, Überschreibungen oder Neuinterpretationen der Lyrics dieser Songs, sondern allein der Titel bildet den Angelpunkt, der den Song mit dem Gedicht verbindet. Der oft etwas herbe, prosaähnliche Duktus der Pollanz’schen Lyrik schafft Räume, in denen ein lyrisches Ich, ein lyrisches Wir sich individuell entfaltet, unabhängig vom Allgemeingut der originalen Songtexte. Dass dem Kenner, der Kennerin der Popmusik dabei dennoch die Melodie der Songs in den Ohren klingen wird, ist mit Sicherheit nicht von Nachteil. (zu: Unten am Fluss, keiper lyrik 10).
Ute Eckenfelder
Geboren 1938 in Sulz am Neckar, Studium der Erziehungswissenschaften, M.A., lebt in Berlin. Sie veröffentlichte seit 1997 fünf Gedichtbände, außerdem Gedichte und Erzählungen in Anthologien.
Die Berlinerin Ute Eckenfelder fächert in ihrer Lyrik die Sprache furios in sämtliche Register auf, durchmisst sie scheinbar mühelos in ihren Höhen und Tiefen, ohne Scheu vor ihrem Gewicht und ihrer Flüchtigkeit, ohne Berührungsängste gegenüber ihren Banalitäten, Absurditäten und ihrer schieren Heiligkeit. Wenn die Grenzen unserer Sprache die Grenzen unserer Welt sind, dann finden wir hier, in Eckenfelders entgrenzter Sprachwelt, einen poetischen Kosmos vor, der entscheidend über die Dimensionierung gewöhnlichen Sprechens hinausreicht. So verhält sich ihre Poesie wie ein Sternenhimmel, auf dem man immer mehr Gestirne entdecken kann, je genauer man hinsieht. (zu: G'schnipf für Zieglers Ziegen - keiper Lyrik Band 9)