Siebenstimmler ist die szenisch-musikalische Darbietung eigener Texte: freier bis freiester Dichtungen und Nachdichtungen von Walser Sagen. Monique Schwitters neuste Texte, die sie während ihres Laudinella-Stipendiums im November 2012 im Engadin schrieb, basieren auf den schönsten, schaurigsten, schrägsten Sagen aus den Bergen. Dazu begleitet sie Hans Hassler auf dem Akkordeon.
„Das Thema ist der Homo viator, der gehende Mensch, der sein Leben lang unterwegs ist. Wie viele Schuhe und Schuhmacher und Geschichten übers Gehen habe ich da gefunden in diesem Walser Sagenkosmos! Man würde die Schweizer Bergler vielleicht eher für „Bleiber" halten, nicht für „Geher" - überraschenderweise ist das aber eben gar nicht der Fall! Geradezu obsessiv beschäftigen sie sich nicht mit dem Aufenthalt, sondern mit der Reise - und das hat mich besonders interessiert, entspricht es doch meiner eigenen Besessenheit. Die Richtung dieser Reise ist klar - und doch sind es keine trüben Todesgeschichten, sondern enorm lebendige Zeugnisse des ewigen Versuchs, dem Unausweichlichen zu entkommen, nämlich „davonzulaufen", genauso, wie ihm lustvoll und sehenden Auges entgegenzutreten...“ (Monique Schwitter)
Monique Schwitter
Geboren 1972 in Zürich. Lebt seit 2005 in Hamburg. Sie hat in Salzburg Schauspiel und Regie studiert, war unter anderem an den Schauspielhäusern in Zürich, Frankfurt, Graz und Hamburg engagiert und lebt heute als freie Autorin in Hamburg.
Veröffentlichungen: Wenn’s schneit beim Krokodil (2005); Ohren haben keine Lider (2008); Goldfischgedächtnis (2011).
Hans Hassler
Geboren 1945 in Chur. Akkordeonist, dessen musikalische Bandbreite von der Volksmusik, über Theater-, Hörspiel-, Film-, Jazz- und Improvisationsmusik bis zur musikalischen Klassik reicht. Spielte in zahlreichen Formationen (u.a. auch im Vienna Art Orchestra), 2007 erstes Soloalbum sehr schnee sehr wald sehr.