LEBENDIG BEGRABEN

Auch 2013 nimmt das Kriminalmuseum wieder an der Internationalen Nacht der Museen - Nuit internationale des musées - Teil: Am Samstag, dem 18. Mai 2013 werden um 17.30, 20.30 und 21.30 Uhr FÜHRUNGEN angeboten.

Als Special Event gibt es um 19.00 Uhr den Vortrag von Elke Hammer-Luza:

LEBENDIG BEGRABEN - Die "ewigen Kerker" in der Festung auf dem Grazer Schlossberg

Ab 1783 befanden sich auf dem Grazer Schlossberg neben dem Zuchthaus auch die Gefängnisse für die schwersten Verbrecherinnen und Verbrecher aus verschiedenen österreichischen Ländern. Die schlimmste Strafe war die Anschmiedung, bei der die Verurteilten ihre Gefängniszellen zeit ihres Lebens nicht mehr verlassen sollten. Die Gefangenen wurden in kleinen Blockhäusern mit Eisenringen regelrecht festgeschmiedet und dämmerten in den unterirdischen Gewölben, nahezu ohne Licht und Luft, ihrem frühen Tod entgegen. Unter den Nachfolgern von Kaiser Joseph II. kam es zwar ab 1790 zu einer Verbesserung der Haftbedingungen, die Sterblichkeit unter den Gefangenen blieb jedoch erschreckend hoch. Seuchen forderten immer wieder ihren Tribut unter den geschwächten Arres-tantinnen und Arrestanten. 1809 fand dieses traurige Kapitel am Schlossberg sein Ende, als die Zerstörung der Festung eine Verlagerung der Gefangenen in die Karlau bzw. in ungarische und slawonische Festungen notwendig machte.