Kann man die Bodenmüdigkeit beim Apfel mit biologischen Methoden vermeiden?
Thomas Rühmer & Thomas Schiefecker (Graz, Haidegg): Die Bodenmüdigkeit, oder besser Nachbaukrankheit beim Apfel (engl. Apple replant disease ARD), ist kein neues Phänomen, rückt aber immer stärker in das Zentrum der Obstbauforschung. Häufig werden Nachpflanzungen von Apfelbäumen dort vorgenommen, wo vorher auch schon einer stand. So kommt es nunmehr in beinahe allen europäischen Apfelanbaugebieten zu geringerem Wachstum und niedrigen Erträgen als es auf „unbelasteten“ Böden möglich wäre.
Die Vorgänge im Boden sind sehr komplex. Man findet in der Praxis selten einen direkten Vergleich mit unbelasteten Böden. Die Ursachen werden schon seit vielen Jahrzehnten erforscht und sind teilweise widersprüchlich. Diese Umstände haben dazu geführt, dass sich acht Organisationen aus sechs verschiedenen Ländern im Rahmen eines national geförderten Core Organic II-Projektes des Themas angenommen haben. Das Projekt BIO-INCROP läuft von 2012-2015 unter Koordination des CRA-CIN Bologna mit dem Ziel, innovative Anbautechniken zu finden, um die Bodengesundheit in biologischen Obstanlagen zu steigern.