Hören wir den Ursatz? Zur kognitiven Relevanz der Schichtenlehre Heinrich Schenkers
Die Schichtenlehre Heinrich Schenkers geht von der Annahme aus, dass musikalischer Zusammenhang in der tonalen Musik durch im Verborgenen wirkende Strukturen verbürgt wird. Diese Strukturen hatte Schenker nach langen Jahren der Auseinandersetzung mit Werken von Bach bis Brahms als Urlinie und Ursatz bestimmt und ihre strukturelle Relevanz in zahllosen Analysen nachgewiesen. Stellen aber diese behaupteten Tiefenstrukturen nur ein theoretisches Konstrukt dar, das im nachschaffenden Akt der Analyse einem Kunstwerk aufgezwungen wird, oder aber sind sie sinnlich im Werk erfahrbar und haben demnach eine kognitive Relevanz für das musikalische Hören? Diesen Fragen möchte der Vortrag nachgehen.