Die tschechisch-polnisch-deutsche Grenzregion ist eine Kontaktzone, in der unterschiedliche Geschichtsbilder und Zugehörigkeiten, Erinnerungskulturen und Zukunftsentwürfe aufeinandertreffen. Diese Gemeingelage kann zu Reibungen und Konflikten, aber auch zum wechselseitigen Austausch von Ideen, Wissen und kulturellen Praktiken führen. Was begünstigt oder blockiert Kooperationen?
Welche Art von Übersetzungsleistungen braucht es, um Asymmetrien auszubalancieren? Und welche Formate könnten sich eignen, um Forschungsergebnisse möglichst breit auch über (Sprach-)Grenzen hinweg zu vermitteln? Welche wissenschaftlichen Herausforderungen und Zugeständnisse sind damit verbunden? Diese Fragen sollen am Beispiel einer dokumentarischen Performanz diskutiert werden.
Ira Spieker ist Kulturanthropologin und leitet seit 2014 die Abteilung Volkskunde am Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde in Dresden. Seit 2021 hat sie zudem eine Professur an der Friedrich-Schiller-Universität Jena inne. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Grenz- und Transformationsforschung, der Anthropologie ländlicher Räume, der historischen Alltagskultur sowie in der Gender- und Wissenschaftsgeschichte.