Gekoppelte Geosysteme: Auswirkungen auf die Naturgefahren und -risiken
Univ.Prof. Dr. Thomas Glade (Wien) spricht im Geographischen Kolloquium über Gekoppelte Geosysteme.
Untersuchungen von Geosystemen sind seit den 1960er und den 1970er Jahren immer spezialisierter geworden: Revolutionierten zuerst die neuen quantitativen Ansätze die Kenntnis über Geosysteme, so sind es heute besonders die vielfältigen Möglichkeiten der Modellierung, die verbessere Basis der räumlichen Daten und neue Konzepte und Theorien, die das Wissen erweitern. Neben den einmaligen Detailaufnahmen ist das kontinuierliche Beobachten und Messen der Geosysteme von zentraler Beduetung - besonders um Veränderungen zu untersuchen. Gerade in den letzten 20 Jahren rückte der Einbezug der Konsequenzen, die durch natürliche Prozesse im Geosystem entstehen, in den Vordergrund des Interesses. Die Naturgefahrenforschung fokussiert hierbei auf die Raum-Zeit-Dynamik der Prozesse, während sich die Risikoforschung den Konsequenzen widmet. Jedoch können die Prozesse innerhalb der Geosysteme nicht mehr getrennt voneinander betrachtet werden, weil die Prozesse in den Einzugsgebieten gekoppelt sind. D.h. das Auftreten eines Prozesses verändert das Verhalten eines oder mehrerer anderer Prozesse - mit den entsprechenden Konsequenzen für die Gesellschaft.