Emmy Noether
Nach dem Urteile der kompetentesten Fachleute war es das bedeutendste schöpferische, mathematische Talent, das bisher bei einer Frau zur Ent¬wicklung gelangt ist“, schrieb 1935 Albert Einstein in einem Nachruf auf Emmy Noether. Sie hatte mit ihrer Habilitationsschrift nicht nur zwei wichtige Theoreme für die Theoretische Physik aufgestellt, sondern gilt als "Mutter der modernen Algebra". In diesem Gebiet führte sie zahlreiche Personen zur Promotion. Als ihr als Jüdin 1933 die Lehrbefugnis an der Universität Göttingen entzogen wurde, hinterließ sie „eine mathematische Schule [...], aus der die tüchtigsten der jüngeren Mathematiker hervorgegangen sind, die jetzt zum Teil Dozenten, zum Teil Ordinarien an deutschen Universitäten sind“, wie zwölf ihrer Doktoranden und Schüler 1933 formulierten, um ihre Wiedereinstellung zu erlangen. Im Immigrationsland USA konnte Emmy Noether weitere Schülerinnen zur Doktorwürde führen. Aber der bedeutende Mathematiker Friedrich Hirzebruch (1927-2012) äußerte 1998 in einem Interview: "Emmy Noether did not have a school." Der Vortrag gibt einen Überblick über Emmy Noethers Leben und Wirken und ordnet sie in die Geschichte der Modernen Algebra ein.