Der japanische Angriff auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 hatte nicht nur für die USA, sondern auch für alle Staaten Lateinamerikas und für Kanada politische Folgen. Rasch wurden Japaner, Deutsche, Italiener und einige Österreicher als Enemy Aliens ausgemacht, verfolgt und interniert. Einige lateinamerikanische Staaten deportierten ihre neuen Feinde in die USA, die USA internierte sie ethnisch getrennt, Brasilien errichtete - nicht völkerrechtskonform - für Japaner und Deutschsprachige gemeinsame Lager, eines sogar im Amazonasgebiet. Dieses, gerade in Lateinamerika noch kaum erforschte Thema, wird aus einem hemisphärisch, komparatistischen Blickwickel heraus analysiert.
PD Dr. Ursula Prutsch
Dozentin am Amerika-Institut der Ludwig-Maximilians-Universität München für US-amerikanische und Lateinamerikanische Geschichte; Studium Geschichte und Spanisch und Doktorat in Geschichte an der Karl-Franzens-Universität Graz, Habilitation an der Universität Wien. Forschungsschwerpunkte: Geschichte Brasiliens und Argentiniens, Inter-Amerikanische Beziehungen
Zahlreiche Bücher und Aufsätze, zuletzt mit Enrique Rodrigues-Moura: "Brasilien. Eine Kulturgeschichte" (Bielefeld: Transcript Verlag, 2013); und "Creating Good Neighbors? Die Kultur- und Wirtschaftspolitik der USA und Lateinamerika, 1940-1946" (Stuttgart: Franz Steiner Verlag, 2007) sowie die Dokumentation für das ZDF mit Peter Stamm: "Fordlândia - auf dem Weg wohin?"