Im Zeitalter von Social Media begegnen wir Stürmen der Beschimpfung und Twittergewittern, die regelmäßig über einzelne Personen herziehen. Doch Shitstorms sind nicht nur ein Phänomen moderner Medien, sondern bereits der antiken Literatur. Antike Poeten verunglimpften andere Dichter und deren Dichtung auf wüste, doch oft kunstvolle Weise. Catull etwa bezeichnet das Gedicht eines Volusius als cacata carta („beschissene Schrift“). Formen, Funktionen und Wirkungen dichterischer Verunglimpfung sind für die antike Literatur noch nicht systematisch erforscht. So widmet sich die Konferenz Fragen der Ästhetik, Medialität, Poetologie und Rezeption poetischer Schmähung. Die Veranstalter aus dem Institut für Antike, Univ.-Prof. Dr. Ursula Gärtner (Graz), PD Dr. Markus Hafner (Graz) und Christopher Londa M.A., M.Phil. (Graz/Yale) haben 18 internationale Gäste – u.a. aus Oxford, Amherst/MA, Dresden, Leipzig, Basel und Rom – eingeladen. Die Tagung behandelt verschiedene Gattungen und Epochen der antiken Literatur und nimmt neben der Antikenrezeption auch die Auffindung von hate speech mit digitalen Methoden in den Blick.
- Thursday: 15.9.2022, 14.00, SZ 01.18
- Friday: 16.9.2022, 09.15, SZ 01.18
- Saturday: 17.9.2022 10.00, SZ 01.18