BIAS-SENSIBILISIERUNG
Die Praktiken im Wissenschaftsbereich sind in der Regel höchst fundiert. Bei der Personalauswahl sind die Mitglieder von Gremien jedoch nur auf Erfahrung verwiesen bzw. auf Versuch und Irrtum. Optimale Auswahlverfahren, die eine tatsächliche Identifikation der jeweils Bestgeeigneten gewährleisten, sind nicht nur Voraussetzung für exzellente inhaltliche Ergebnisse, Diversität und Innovation. Sie bilden auch eine wesentliche Grundlage für die hohe Einsatzbereitschaft, die wissenschaftlich Arbeitende auszeichnet, und für das Vertrauen in die Sinnhaftigkeit solcher Anstrengungen.
Die Universität Graz setzt, um das zu erreichen, auf einen neuen Zugang: Kompetenzaufbau für Mitglieder in Gremien insbesondere mit Personalauswahlaufgaben soll die Professionalisierung der Personalauswahl fördern und damit die Ergebnisse sowie Fairness, Geschlechtergerechtigkeit, Transparenz und Legitimität der Prozesse verbessern.
Das Workshop wird Gelegenheit geben, Mechanismen, die das (fachliche) Urteil trüben können, besser erkennen zu lernen. Der Umgang mit Erwartungen und ggf. Vorurteilen, die zu sachfremden Einflüssen bei der Suche nach Besteignung führen können, wird erleichtert. Im Workshop werden psychologische Prozesse, subjektive Wahrnehmungstendenzen, interaktive Faktoren, die verzerrende Wirkung auf Beurteilungen haben können, ebenso thematisiert wie Anerkennungsstrukturen in der Wissenschaft, die Leistung und wissenschaftliches Potenzial nur bedingt abbilden können.