Zielgruppe: Mitglieder des wissenschaftlichen Personals
Die Praktiken im Wissenschaftsbereich sind in der Regel höchst fundiert. Bei der Personalauswahl sind die Mitglieder von Gremien jedoch nur auf Erfahrung verwiesen bzw. auf Versuch und Irrtum. Optimale Auswahlverfahren, die eine tatsächliche Identifikation der jeweils Bestgeeigneten gewährleisten, sind nicht nur Voraussetzung für exzellente inhaltliche Ergebnisse, Diversität und Innovation. Sie bilden auch eine wesentliche Grundlage für die hohe Einsatzbereitschaft, die wissenschaftlich Arbeitende auszeichnet und für das Vertrauen in die Sinnhaftigkeit solcher Anstrengungen.
Die Universität Graz setzt, um das zu erreichen, auf einen neuen Zugang: Kompetenzaufbau für Mit-glieder in Gremien insbesondere mit Personalauswahlaufgaben soll die Professionalisierung der Per-sonalauswahl fördern und damit die Ergebnisse sowie Fairness, Geschlechtergerechtigkeit, Transparenz und Legitimität der Prozesse verbessern.
Das Workshop wird Gelegenheit geben, Mechanismen, die das (fachliche) Urteil trüben können, besser erkennen zu lernen. Der Umgang mit Erwartungen und ggf. Vorurteilen, die zu sachfremden Einflüssen bei der Suche nach Besteignung führen können, wird erleichtert. Im Workshop werden psychologische Prozesse, subjektive Wahrnehmungstendenzen, interaktive Faktoren, die verzerrende Wirkung auf Beurteilungen haben können, ebenso thematisiert wie Anerkennungsstrukturen in der Wissenschaft, die Leistung und wissenschaftliches Potenzial nur bedingt abbilden können.
Bei der Konzeption wurde das knappe Zeitbudget von in der Wissenschaft Tätigen berücksichtigt – das Angebot umfasst zwei Fünf-Stundeneinheiten über ein Semester verteilt. Die Absolvierung beider Halbtage wird zertifiziert.
Inhalte:
1. Halbtag: Diversität, Wirkung von Erwartungen sowie vorgelagerten Ungleichheiten auf Bewertung und Entscheidung. Methoden: Input, angeleitete Reflexion und Diskussion.
Leitung: Roland Engel (Austrian Society for Diversity)
2. Halbtag: Entstehung wissenschaftlicher Reputation, Praxis der Bewertung wissenschaftlicher CVs.
Methode: Fallstudienarbeit mit ExpertInnen-Input.
Leitung: Ute Riedler (Ute Riedler-Wissenschaftsberatung), Katharina Scherke, Ulrike Schustaczek, Barbara Hey (Universität Graz)
Termine:
1. Halbtag: Dienstag, 13. Mai 2014, 14-19 Uhr
2. Halbtag: Mittwoch, 21. Mai 2014, 14-19 Uhr