2014 jährt sich der Ausbruch des Ersten Weltkriegs zum einhundertsten Mal. Aus diesem Anlass hat das Netzwerk der deutschsprachigen Literaturhäuser literaturhaus.net in diesem gemeinschaftlichen Projekt, finanziert von der Bundeskulturstiftung, insgesamt 22 AutorenInnen aus ganz Europa ausgewählt und beauftragt, sich in literarischen Essays jeweils vor Ort mit dem Beginn des 1. Weltkriegs im August 1914 in einem Zeitraum von zwei Wochen auseinandersetzen und anhand der in diesem Monat publizierten Meinungen die Konfliktlinien, Argumente und Stimmungen zu rekonstruieren und anschließend darzustellen.
Basel, Berlin, Graz, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Rostock, Salzburg, Stuttgart und Zürich sind die Orte, an denen solche Tiefenbohrungen vorgenommen wurden. Zugleich bestimmte jedes Literaturhaus einen Autor, eine Autorin, in einer europäischen Stadt mit dem analogen Auftrag, aus Zeitdokumenten den August 1914 zu rekonstruieren. Die ausgewählten Autorinnen und Autoren haben in den Städten Belgrad, Budapest, Bukarest, Dijon, Gent, Glasgow, Helsinki, Istanbul, Moskau, Rom und Sarajewo recherchiert. So entstand ein Bild des August 1914 in Europa, und so wird man der europäischen Dimension des Konflikts gerecht.
Die Beiträge für Mit dieser Welt muss aufgeräumt werden. August 1914 erscheinen in der Reihe Die HOREN. Zeitschrift für Literatur, Kunst und Kritik; Bd. 254, 59. Jahrgang, 2014, die Projekt-Präsentation findet Anfang Mai in Berlin statt.
Zsófia Bán
Geboren 1957 in Rio de Janeiro, aufgewachsen in Brasilien und in Ungarn, ist eine namhafte Kunst- und Literaturkritikerin. Studierte Anglistik und Romanistik in Budapest, Lissabon, Minneapolis und New Brunswick. Heute ist sie Dozentin für Amerikanistik an der Budapester Universität ELTE, wo sie sich mit moderner amerikanischer Literatur, visueller Kultur, zeitgenössischer Literaturtheorie und den Beziehungen zwischen Gender und literarischen Texten beschäftigt.
Veröffentlichungen, auf Deutsch: Abendschule. Fibel für Erwachsene (Aus dem Ungarischen von Terézia Mora Mit einem Nachwort von Péter Nádas und Illustrationen von Agnes Eperjesi, Suhrkamp 2012); Als nur die Tiere lebten (Aus dem Ungarischen von Terézia Mora, Suhrkamp 2014)
Bettina Balàka
Geboren 1966 in Salzburg. Studium am Institut für Übersetzer- und Dolmetscherausbildung (Englisch/Italienisch) in Wien. Schreibt Prosa, Lyrik, Theaterstücke und Hörspiele. Lebt als freie Schriftstellerin in Wien. Mehr unter: www.balaka.at.
Veröffentlichungen, zuletzt: Unter Jägern (Erzählungen, 2002); Eisflüstern (2006); Schaumschluchten (Gedichte, 2009); Auf offenem Meer (Erzählungen, 2010); Kassiopeia (2012).
Ein Projekt von literaturhaus.net - dem Netzwerk der Literaturhäuser