Das Symposium soll sich in diesem Sinne mit dem Thema der nationalsozialistischen Vergangenheit in Bezug auf Wissenschaft und Universität auseinandersetzen. Die Aspekte, die es hier zu betrachten gilt sind vielfältig und komplex – und es gibt viel zu sagen, aus unterschiedlichsten Perspektiven und Forschungsrichtungen. So kann es einerseits darum gehen, wie sich die eigene Wissenschaft mit dem Nationalsozialismus auseinandersetzen kann, wie sie sich verstrickt hat oder wie Aufarbeitung dieser Vergangenheit in einem weiteren Kontext an der Universität als Institution selbst aussehen kann.
Zwischen den Vorträgen wird es Kaffeepausen geben sowie täglich ein Buffet.
Dienstag, 04.04. 2017
11:00 Eröffnung durch VeranstalterInnen, Martin Polaschek (Vizerektor Universität Graz) und einem/r Vertreter/in der Stadt Graz
11:30 Lukas Meyer (Universität Graz, Institut für Philosophie)
Schon so lange her. Zur „Aufhebung“ historischen Unrechts
13:00 Helmut Eberhart (Universität Graz, Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie)
Zwischen Schuld und Verstrickung – Volkskunde und Nationalsozialismus an der Universität Graz
14:45 Sabine Haring (Universität Graz, Institut für Soziologie)
Der Nationalsozialismus – eine „politische Religion“? Eine emotionssoziologische Annäherung
16:15 Alois Kernbauer (Universität Graz, Universitätsarchiv)
Der Zugriff auf das Individuum an der Reichsuniversität Graz 1938-1945
18:00 Brigitte Bailer-Galanda (Universität Wien, Institut für Zeitgeschichte)
Wissenschaft und „Wiedergutmachung“
Mittwoch, 05.04.2017
11:30 Uwe Baur (Universität Graz, Forschungsstelle Österreichische Literatur im Nationalsozialismus)
Österreichische Germanistik im Nationalsozialismus – Spielräume für abweichendes Verhalten
13:00 Gerald Lamprecht (Universität Graz, Centrum für Jüdische Studien)
Nationalsozialistische „Judenforschung“ – Der Verein „Deutscher Historiker in Graz“ und die Erstellung des „Judenkatasters“
14:45 Utz Maas (Universität Graz, Institut für Sprachwissenschaft)
(Gute) Wissenschaft in einer faschistischen Gesellschaft – ein (Selbst-)Widerspruch?
16:15 Michaela Wolf (Universität Graz, Institut für Translationswissenschaft)
Dichter und Denker im „Land der Richter und Henker“: Zur Ambivalenz des Dolmetschens in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern.
18:00 Ilse Korotin (Institut für Wissenschaft und Kunst)
„… daß der deutsche Geist lebendiger und fruchtbarer ist denn je …“ Philosophen im „Kriegseinsatz der Geisteswissenschaften“ (1940-1945)
Wir danken Martin Polaschek und dem Vizerektorat für Studium und Lehre sowie Bürgermeister Siegfried Nagl und der Stadt Graz für die Unterstützung.