Fünfzig Jahre nach seinem Tod hat der berühmte steirische Physiker Victor Franz Hess (1883-1964) auch seinen festen Platz im All bekommen: Den Namen des Forschers, der 1912 die Kosmische Strahlung entdeckte und dafür 1936 den Nobelpreis für Physik erhielt, trägt seit heuer ein Asteroid. Der unter der Nummer 361530 eingetragene Himmelskörper wurde vom oberösterreichischen Hobbyastronom Richard Gierlinger in der Sternwarte Gaisberg entdeckt. Das Minor Planet Center (MPC) in Cambridge/Massachusetts stimmte seinem Namensvorschlag im Juli 2014 zu.
Victor Franz Hess wurde 1883 in Schloss Waldstein nahe Deutschfeistritz geboren. Sein Vater war Förster im Dienst von Prinz Öttingen-Wallenstein. Victor studierte Physik an der Universität Graz, wo er zwischen 1920 und 1938 mit Unterbrechungen forschte und lehrte.
Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde Hess, der den Nationalsozialismus ablehnte, als Universitätsprofessor für Experimentalphysik zuerst in den Ruhestand versetzt und schließlich fristlos und ohne Pensionsanspruch entlassen. Ende 1938 emigrierte er mit seiner Frau in die USA. An der Fordham University im Bundesstaat New York war Victor Hess bis zu seiner Emeritierung 1956 tätig. 1964 starb er in Mount Vernon.