Das Spezialgebiet von Andreas Kungl ist die Entwicklung neuer Medikamente, die auf maßgeschneiderten Eiweißmolekülen basieren. Gleichzeitig erforscht er mögliche Angriffspunkte für Biopharmazeutika, die Metastasen – zum Beispiel bei Lungen-, Prostata- und Darmkrebs – verhindern sollen. Dabei ist die gezielt gesteuerte Bewegung von Zellen der Schlüssel für die Identifizierung so genannter „drug targets“. An diesen molekularen Strukturen docken pharmazeutische Wirkstoffe an, um ihre Wirkung entfalten zu können.
Glykane sind komplexe Zuckerstrukturen – das heißt, Kohlenhydrate, bestehend aus hunderten, chemisch modifizierten Zuckerbausteinen. Sie umhüllen Zellen wie ein Mantel und fungieren als erste Barriere gegen alles, was in den Körper gelangt. „Schlaue“ Eindringlinge, etwa Tumorzellen, können diese Blockade aber überwinden: Sie heften sich an Immunzellen, wenn diese beispielsweise
gerade Entzündung bekämpfen, und werden „huckepack“, so wie blinde Passagiere, in den Körper geschleust. Wenn es uns gelingt, diesen Prozess zu unterbinden, könnten bestimmte Typen von Krebs-Metastasen effektiver behandelt werden.
"Kann man mithilfe von Kohlenhydraten Krebs stoppen?" - die Sedcard