Die Übersiedlung der Institute der Med Uni Graz zum derzeit entstehenden Campus eröffnet einmalige Optionen, die im strategischen Projekt der Uni Graz „Campus-Entwicklung“ im Mittelpunkt steht. „Eine historische Chance", wie Rektorin Neuper in diesem Zusammenhang kürzlich betonte. >> Bericht vom 11. Oktober 2013.
Rund ein Sechstel aller Flächen am Universitätsgelände kann in den kommenden Jahren neu ausgerichtet werden und fachlich verknüpfte Bereiche räumlich näher zusammenrücken. Unter dem Titel Uni-Campus 2020 wachsen inhaltliche Schwerpunktsetzungen der Uni Graz räumlich zusammen. Herzstück des Groß-Vorhabens bildet die sogenannte Vorklinik, Harrachgasse 21, mit einer Gesamtnutzfläche von etwa 10.000 Quadratmetern, die ab 2017 in ein „Haus der Sprachen und Kulturen“ verwandelt werden soll.
Vorteile
„Die räumliche Nähe bringt für Studierende und WissenschafterInnen viele Vorteile“, hält Rektorin Neuper fest. Zum einen verstärkt und erleichtert die direkte Nachbarschaft den Dialog zwischen fachlich zusammenhängenden Bereichen, zu anderen erhöht es gleichzeitig die Sichtbarkeit der Themen. Darüber hinaus wirken sich die verkürzten Wege auf Verkehrsreduzierung und Umwelt positiv aus.
Haus der Sprachen und Kulturen
„Der vorläufige Zeitplan sieht vor, dass die Vorklinik ab 2017 der Universität Graz zur Verfügung steht“, führt Vizerektor für Finanzen, Ressourcen und Standortentwicklung Peter Riedler aus. Nach dem Auszug der medizinischen Institute wird das aus den frühen 1970er-Jahren in Abstimmung mit der Eigentümerin, der Bundes-Immobilien-Gesellschaft, generalsaniert. Der Bezug der Sprach-Institute bzw.-Zentren der Geisteswissenschaftlichen Fakultät wäre dann ab 2019 möglich. Ein grober Kostenvoranschlag beläuft sich auf etwa 100 Millionen Euro.
Die Bedeutung unterstreicht Vizerektor für Forschung und Nachwuchsförderung Peter Scherrer: „Innerhalb der mit philosophischen, historischen sowie literatur- und sprachwissenschaftlichen Disziplinen breit aufgestellten Geisteswissen¬schaftlichen Fakultät werden derzeit allein 6500 Hauptfachstudierende in den Fächern der Germanistik, Romanistik, Anglistik/Amerikanistik und Slawistik ausgebildet, etwa jede/r zweite der etwa 31.000 Studierenden belegt mindestens einen Sprachkurs während der Studienzeit.“
Wall-Zentrum
Aufgrund der Zusammenführung der Sprachinstitute steht – wie im Bauleitplan Süd verankert – das Universitätszentrum Wall nach einer entsprechenden Adaptierung den Grazer Universitäten für eine gemeinsame Verwendung zur Verfügung. Unter anderem wird derzeit eine Mitnutzung durch die Kunstuniversität ausgelotet.
Heinrichstraße 31
Die frei werdenden Teile in der Heinrichstraße 31 – in unmittelbarer Nähe zum Zentrum für Molekulare Biowissenschaften – sollen vom Institut für Pharmazeutische Wissenschaften genutzt werden. Die Zusammenarbeit wird durch die räumliche Nähe zusätzlich begünstigt.
Universitätsplatz 4
Das Gebäude Universitätsplatz 4 – wo derzeit unter anderem das Institut für Hygiene beheimatet ist – soll bis 2020 zu einem URBI-Zentrum werden. Viele der aktuell auf mehrere Standorte verteilten Institute der Umwelt-, Regional- und Bildungswissenschaftlichen Fakultät könnten unter einem Dach vereint werden.
Campus Uni Graz: Begegnungsforum und Drehscheibe
Die Bereiche der Karl-Franzens-Universität Graz sind in den vergangenen Jahren zunehmend räumlich näher aneinandergerückt. Die Nähe schafft Vorteile in der Infrastruktur, in der Kommunikation und stärkt die Identifikation sowohl der mehr als 31.000 Studierende als auch der knapp 4.000 MitarbeiterInnen. Denkmalgeschützte Gebäude und moderne Architektur fügen sich zur attraktiven Campus-Universität mit einer Gesamt-Nutzfläche von etwa 200.000 Quadratmetern zusammen.
Die Karl-Franzens-Universität prägt seit mehr als 425 Jahren die Stadt – mit der Campus-Errichtung im Bezirk Geidorf vor mehr als 140 Jahren entstand ein lebendiges Universitätsviertel. Mit international vielbeachteten Bauten wurde nicht nur das Stadtbild enorm aufgewertet. Mit dem RESOWI-Zentrum (1996), dem Zentrum für Molekulare Biowissenschaften (2007) und dem Uni-Zentrum Theologie (2007) fanden Schwerpunkte in Forschung und Lehre in der jüngeren Vergangenheit auch baulich ihren Ausdruck.
http://campusplanung.uni-graz.at/
Foto: cp-pictures