Sprache, Kenntnis anderer Kulturen und hohe Leistungsbereitschaft sind die größten Potenziale von Studierenden mit Migrationsgrundhintergrund - das ist ein Ergebnis der Studie mit dem Titel "Zur Situation von berufstätigen Studierenden mit Migrationshintergrund an der FH Technikum Wien", die vergangene Woche in Wien im Rahmen einer Podiumsdiskussion vorgestellt wurde. Ein zweites Fazit: Studierende mit Migrationshintergrund sollten gezielter unterstützt werden, um ihre Potenziale besser entfalten zu können.
Die Studienautorin Ao. Univ.-Prof. Dr. Annette Sprung vom Institut für Erziehungs- und Bildungswissenschaft der Universität Graz unterstrich am Podium die Bedeutung von Förderung und Wertschätzung: „Diskriminierungserfahrungen, wie sie oft schon in der Kindheit gemacht werden, behindern eine Nutzung migrationsbiografischer Potenziale. Positive Signale und Anerkennung in konkreten Anwendungsfeldern fördern die Entfaltung einschlägiger Kompetenzen.“ Außerdem sprachen Karin Bauer ("Der Standard"), Rudolf Bernscherer (Kapsch Group), Iman Salama (Studentin), Martin Lehner (Vizerektor FH Technikum Wien), Momir Tabakovic (Absolvent) und Gabriele Schmid (AK Wien).
Rund 90.000 Studierende mit ausländischer Staatsbürgerschaft besuchten im Wintersemester 2013/2014 Hochschulen in Österreich, das entspricht 26 Prozent aller Studierenden. Davon besuchten rund 27 Prozent eine öffentliche Universität, der Anteil an den Fachhochschulen ist mit 15 Prozent etwas geringer. 2013 waren die stärksten fünf Herkunftsländer Deutschland, Italien, Türkei sowie Bosnien und Herzegowina. (Quelle: Österreichsicher Integrationsfonds, 2014)