Neuland betrat die Karl-Franzens-Universität Graz: Als erste europäische Universität führte die größte steirische Hochschule ein umfassendes, grenzüberschreitendes Audit ihres Qualitätsmanagementsystems durch. Die finnische Agentur FINHEEC nahm die Uni Graz in allen Bereichen – von Forschung über Studium bis hin zur gesellschaftlichen Entwicklung – unter die Lupe und bestätigt nun das hohe Niveau des Qualitätsmanagementsystems in allen universitären Bereichen.
Die Uni Graz erhält für die erfolgreiche Einhaltung der internationalen Kriterien das renommierte Gütesiegel der Agentur ohne Auflagen für die kommenden sieben Jahre.
Die Uni Graz entspricht mit ihren Initiativen zur Qualitätssicherung und -entwicklung in Forschung, Lehre, Internationalisierung und gesellschaftlichem Auftrag den geforderten Prinzipien und erfüllt die Grundsätze für Qualitätsmanagement europäischer Hochschulen. Zu diesem Schluss kommt das Finnish Higher Education Evaluation Council (FINHEEC) und stellt der Karl-Franzens-Universität das zertifizierte Gütesiegel bis 2020 aus. „Die Universität hat ein umfassendes und benutzerfreundliches System zur Qualitätssicherung entwickelt“, heißt es im ExpertInnen-Bericht.
„Das ist eine positive Bestätigung der Maßnahmen und zugleich Auftrag, die Qualität ständig weiterzuentwickeln und zu verbessern“, freut sich Rektorin Christa Neuper über das Ergebnis des Audits. „Wir verfügen mit dem Blick von außen eine objektive Beurteilung unserer Leistungen.“
Die Uni Graz genießt damit nicht nur in Österreich Vorbildcharakter, sondern nimmt europaweit eine Pionierrolle ein. Denn die Hochschule hatte als erste europäische Universität zur Durchführung des Quality Audits eine ausländische Agentur ausgewählt.
Die Ergebnisse
Das international zusammengesetzte GutachterInnen-Team hatte in der ersten Jahreshälfte 2013 auf Basis eines Selbstberichtes der Universität die Funktionalität und Verankerung des Systems sowie Qualitätsentwicklung und -sicherung in allen universitären Bereichen einer sorgfältigen Prüfung unterzogen. „Etwa 200 Uni-Angehörige wurden dazu interviewt“, schildert Andreas Raggautz, Leiter der Abteilung Leistungs- und Qualitätsmanagement.
Nun liegt der insgesamt 90-seitige Report vor, der der Universität ein gutes Zeugnis ausstellt:
- Das Qualitätsmanagement an der Uni Graz ist von einem starken Bekenntnis zur Verbesserung geprägt.
- Das Qualitätsmanagementsystem ist eng mit der Strategie sowie den Entwicklungsplänen verschränkt.
- Die Universität hat ein umfassendes und benutzerfreundliches System entwickelt, um Daten zu sammeln und darzustellen. Unter breiter Einbindung der WissenschafterInnen werden Führungsebene und Stakeholder mit Informationen versorgt.
„Das Verfahren war sowohl für die Universität als auch für uns ein wichtiger Lernprozess“, unterstreicht FINHEEC-Vorsitzende Riitta Pyykkö den innovativen Schritt der Uni Graz, eine internationale Agentur zu beauftragen.
Das Gutachten enthält auch Empfehlungen. Unter anderem wird vorgeschlagen, die Qualitätssicherung im Bereich der Lehre auszubauen sowie verstärkt qualitative Indikatoren zu erarbeiten.
Die Implementierung eines Qualitätsmanagementsystems gehört zu den Aufgaben einer autonomen Universität und ist im Universitätsgesetz 2002 verankert. Die Zertifizierung des Qualitätsmanagementsystems ist Hochschul-Qualitätssicherungsgesetz festgeschrieben.
Das Zertifikat wird am 6. November 2013 verliehen, gleichzeitig werden die Ergebnisse des Quality Audits öffentlich im Meerscheinschlössl präsentiert und die daraus abzuleitende Weiterentwicklung diskutiert.