Begin of page section:
Page sections:

  • Go to contents (Accesskey 1)
  • Go to position marker (Accesskey 2)
  • Go to main navigation (Accesskey 3)
  • Go to sub navigation (Accesskey 4)
  • Go to additional information (Accesskey 5)
  • Go to page settings (user/language) (Accesskey 8)
  • Go to search (Accesskey 9)

End of this page section. Go to overview of page sections

Begin of page section:
Page settings:

English en
Deutsch de
Search
Login

End of this page section. Go to overview of page sections

Begin of page section:
Search:

Search for details about Uni Graz
Close

End of this page section. Go to overview of page sections


Search

Begin of page section:
Main navigation:

Page navigation:

  • University

    University
    • About the University
    • Organisation
    • Faculties
    • Library
    • Working at University of Graz
    • Campus
    Developing solutions for the world of tomorrow - that is our mission. Our students and our researchers take on the great challenges of society and carry the knowledge out.
  • Research Profile

    Research Profile
    • Our Expertise
    • Research Questions
    • Research Portal
    • Promoting Research
    • Research Transfer
    • Ethics in Research
    Scientific excellence and the courage to break new ground. Research at the University of Graz creates the foundations for making the future worth living.
  • Studies

    Studies
    • Prospective Students
    • Students
  • Community

    Community
    • International
    • Location
    • Research and Business
    • Alumni
    The University of Graz is a hub for international research and brings together scientists and business experts. Moreover, it fosters the exchange and cooperation in study and teaching.
  • Spotlight
Topics
  • Our digital Advent calendar
  • Sustainable University
  • Researchers answer
  • Work for us
Close menu

End of this page section. Go to overview of page sections

Begin of page section:
You are here:

University of Graz News Politik und Recht

End of this page section. Go to overview of page sections

Wednesday, 16 March 2022

Politik und Recht

Politikwissenschafter Peter Filzmaier und REWI-Dekan Christoph Bezemek (Foto: Uni Graz/Schleifer)

Foto: Uni Graz/Schleifer

Foto: Uni Graz/Schleifer

Politikwissenschafter Peter Filzmaier zu Gast bei Christoph Bezemek im „Dean´s Talk“

In den letzten Monaten sind SMS- und Chatprotokolle unserer PolitikerInnen ans Licht der Öffentlichkeit gelangt. Sie zeigen, wie dicht verwoben die Netzwerke der Einflussreichen in unserem Land sind. Welche Auswirkungen das auf die Justiz hat und ob das Recht der Politik folgt, darüber diskutierte an der Universität Graz in der Reihe „Dean’s Talk“ Christoph Bezemek, der Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät, mit dem Politikwissenschafter Peter Filzmaier.

„Wir leben in einer schwierigen, anspruchsvollen, teilweise verstörenden Zeit“, konstatierte Filzmaier gleich eingangs der Diskussion. Seit Ibiza könne man glauben, das Recht habe der Politik zu folgen. Ganz falsch sei diese Haltung nicht. „Andererseits gibt das Recht der Politik Regeln vor“, stellt er fest. Die Frage sei, wer die Verhaltensregeln mache. „Die Politik ist das Treffen allgemeingültiger und verbindlicher Vorgaben, die das Zusammenleben regeln“, definiert der Politikwissenschafter. „Umgekehrt ist aber die Verfassung der Rahmen für die Politik. Eine Änderung dieser Grundlage bedingt zwingend eine Volksabstimmung.“

In Österreich gebe es Paradoxien, die typisch für unser Land seien. „Hierzulande werden einige Gesetze wie das Steuerrecht oder die Straßenverkehrsordnung eher als unverbindliche Empfehlung gesehen“, stellt Filzmaier überspitzt fest und verweist darauf, dass es beispielsweise Schweizer StaatsbürgerInnen nicht verständlich zu machen sei, warum sich bei uns kaum jemand an Geschwindigkeitsbeschränkungen halte. Denn Normenakzeptanz sei für eine Rechtsordnung überaus wichtig. Und eine Norm erfülle ihren Zweck erst beim Rechtsbruch durch die darauffolgende Sanktion. „Wenn sich jede und jeder an alle Regeln hielte, wäre eine Kontrolle, die zentrale Rolle unserer Justiz, nicht mehr notwendig.“

Das zentrale Dilemma heute sei, dass sich die Politik selbst an diese Sammlung der Spielregeln nicht halte und diese nach ihrem Gutdünken umdeute. „So ist ein Klubzwang bei Abstimmungen im Nationalrat verfassungswidrig, im Übrigen wie die Ernennung von ´unabhängigen´ Höchstrichtern durch die Politik oder die politische Besetzung der Stiftungsräte im ORF“, erklärt Filzmaier. Das habe das Vertrauen in PolitikerInnen in den letzten Jahren zusehends erschüttert. Besonders deutlich werde das in den jährlichen Studien zu den Vertrauenswerten von Berufsgruppen. „Hier liegen RichterInnen noch bei etwa 75 Prozent, WissenschafterInnen bei 50 bis 60, JournalistInnen bei knapp über 30 und PolitikerInnen nur mehr zwischen sechs und acht Prozent“, zählt er auf. „Ähnlich niedrig sind nur die Vertrauenswerte von Waffenhändlern und Zuhältern“, zeichnet er ein düsteres Imagebild der Politik.

Schuld am schlechten Image sei aber die Politik selbst. „In keiner anderen Branche machen BewerberInnen Negativwerbung über die Konkurrenz“, sieht der Uni-Professor den Grund. In der Wirtschaft gelte der Grundsatz: Schütze die eigene Branche! In der Politik hingegen werde munter darauf los beleidigt und polemisiert. „Mittlerweile ist es bitterer Ernst. Aus Parteien-Verdrossenheit wurde Politik-Verdrossenheit. Und mittlerweile steht man der Demokratie als Ganzes negativ gegenüber“, beschreibt Filzmaier den Ernst der Lage. Für eine einzige Wahl reiche es, einfach nur irgendwie anders zu sein als die anderen, siehe Frank Stronach oder die MFG. In der Zwischenzeit gebe es fünf Prozent echte Demokratie-GegnerInnen in Österreich, etwa 25 Prozent der Wahlberechtigten seien latent anfällig für antidemokratische Tendenzen. „In absoluten Zahlen sind das mehrere hunderttausend, im zweiten Fall sogar mehr als eineinhalb Millionen Menschen“, rechnet Filzmaier. „Und nur mehr weniger als zwei Drittel der BürgerInnen halten die Demokratie für die beste Staatsform.“ Das führe dazu, dass die WählerInnen nur mehr das ´kleinste Übel´ wählen würden. „Die jetzige Situation treibt diese Menschen den Rattenfängern richtiggehend in die Arme.“

Besonders bedenklich sei die Entwicklung, dass diese Haltungen basierend auf persönlichen Meinungen zu einer festsitzenden Einstellung würden. „Wir laufen richtiggehend Gefahr, dass sich antidemokratische Werte festsetzen und sich damit der gesamtgesellschaftliche Grundkonsens ändert. Soll heißen: die Menschen stellen mittlerweile die Demokratie als Ganzes in Frage.“ Eine Umkehrung dieses Prozesses brauche ebenso lange wie seine Entstehung: nämlich Jahre. Wie wir diesen Knoten lösen können? „Mit mehr Rechts- und politischer Bildung als Langzeitprogramm“, schlägt der Wissenschafter vor.

Ob eine ExpertInnenregierung die bessere Lösung wäre? Das sieht der Fachmann kritisch: „Klassische FachexpertInnen erfüllen die Anforderungen für den Beruf eines Politikers oder einer Politikerin nicht. ExpertInnen müssen per se keine Durchsetzungskraft besitzen.“ Das habe man auch in der Pandemie gesehen, in der viele Entscheidungen nicht auf Basis evidenzbasierter Daten der ExpertInnen getroffen wurden. Hier sei ein symbiotisches Verhältnis zwischen Politik und ExpertInnen wünschenswert.

Angesprochen auf das Negativimage des Politikerberufs und die Probleme bei der Rekrutierung politischen ´Nachwuchses´ meint der Forscher: „Leider hat die Politik den Zeitpunkt verpasst, sich neu zu definieren. Sie weist immer mehr Tendenzen auf, sich das Recht willkürlich zurechtzubiegen. Und bei der Frage: ´Wen haben wir denn, der das kann?´ fällt mittlerweile der letzte Halbsatz leider allzu oft weg.“

Warum „Wag the dog“ Peter Filzmaiers Lieblingsfilm ist, er am liebsten gelbe (Uni Graz-) Krawatten trägt, und welche Chancen eine Partei mit dem Namen „Winnetous Apachen“ und dem Slogan „Wir sind die echten Roten“ mit ihm an der Spitze hätte, können Sie hier nachsehen.

created by Joachim Hirtenfellner

Related news

Semester abroad without barriers: University of Graz wins award for promoting inclusion

The University of Graz has been awarded the Internationalization Award for its new inclusion initiative. Students with fewer opportunities now also receive financial support for their semester abroad outside Europe.

Fair distribution: Researchers determine just greenhouse gas budgets for all EU regions

Ten years ago, on 12 December 2015, the Paris Climate Agreement was signed at the UN Climate Conference. In order to limit global warming to well below two degrees, only a certain amount of CO2 may be emitted worldwide. While the focus was originally on national emission targets, more than 200 subnational regions and almost 300 cities have now adopted their own targets. But how many emissions are they fairly entitled to? Researchers at the University of Graz have now developed transparent criteria for fair distribution at the subnational level for the first time and determined corresponding greenhouse gas budgets for all European regions. The paper was published today in the scientific journal Nature Communications.

Chemical Christmas show at the University of Graz: An explosive evening at the Schauspielh

At the beginning of December, the University of Graz transformed the theater into a laboratory: as part of “Chemical Life,” teacher training students staged a chemical Christmas show for Styrian school classes—complete with ethanol rockets, nitrogen snow, and glowing effects. An evening designed to inspire interest in studying chemistry.

Train by train: Koralm railway accelerates exchange between the Universities

Lectures at the University of Klagenfurt in the morning, seminars at the University of Graz in the afternoon: Austria's longest tunnel and a journey time of around 45 minutes make it easy. The Koralm railway increases the speed of networking between the two university locations. The collaboration builds on existing cooperation - for example in the areas of teacher training, Slavic studies and as employers, the universities are well coordinated.

Begin of page section:
Additional information:

University of Graz
Universitaetsplatz 3
8010 Graz
Austria
  • Contact
  • Web Editors
  • Moodle
  • UNIGRAZonline
  • Imprint
  • Data Protection Declaration
  • Accessibility Declaration
Weatherstation
Uni Graz

End of this page section. Go to overview of page sections

End of this page section. Go to overview of page sections

Begin of page section:

End of this page section. Go to overview of page sections