Seit sechs Jahren erfasst Robert Brodschneider gemeinsam mit Karl Crailsheim vom Institut für Zoologie der Uni Graz die Überwinterungsverluste von Bienenvölkern in Österreich nach einer international standardisierten Methode. Auf der Website www.bienenstand.at können ImkerInnen selbst Angaben über Standort, Betriebsweise und Überleben ihrer Tiere machen, die der Zoologe dann auswertet. „Diese Ergebnisse möchte ich wieder über die Homepage öffentlich zugänglich machen, damit alle Interessierten selbst eine Risikoanalyse durchführen können“, erklärt Brodschneider. Das soll helfen, das Überleben der Honigbiene zu sichern.
Das Projekt reichte er beim TUN-Fonds ein und wurde überraschend zum Sieger gekürt. Der von T-Mobile gesponserte Fonds fördert Arbeiten zum Klima-, Natur- und Artenschutz, die die Möglichkeiten von Telekommunikation kreativ nutzten. Das Preisgeld in der Höhe von 20.000 Euro investiert Brodschneider nun in die Ausweitung seiner Website.
„In den vergangen sechs Jahren haben wir mehr als 3500 Erfahrungsberichte von ImkerInnen in ganz Österreich gesammelt, die wollen wir anonymisiert der Öffentlichkeit zugänglich machen“, erklärt der Jungforscher. Die geplante Datenbank erlaubt die Abfrage der Verluste einzelner Bezirke sowie eine Aufschlüsselung nach verschiedenen Risikofaktoren. „Ein Wintersterben hat es bei Bienen immer schon gegeben, in der Regel gehen 10 bis 15 Prozent der Völker in der kalten Jahreszeit zugrunde“, betont der Zoologe. Die Saison 2011/12 war allerdings überproportional verlustreich. Für den vergangenen Winter sind die Daten noch nicht vollständig ausgewertet.
Thursday, 02 May 2013