Im Rahmen der Grazer Vorlesungen zur Kulturwissenschaft war der renommierte Literatur-, Kultur- und Medienwissenschafter Prof. Dr. Joseph Vogl am 17. März 2015 an der Karl-Franzens-Universität zu Gast. Der deutsche Forscher hielt einen Vortrag zum Thema „Fiskus und Finanz“ und den von ihm geprägten Begriff der „seignioralen Macht“, die sich seit dem 13. Jahrhundert entwickelt hat und auf der Integration privater AkteurInnen und unternehmerischer Praxis in die Ausübung von Politik basiert. Die hohe Verschuldung europäischer Fürsten- und Staatshaushalte seit der Renaissance führte nicht nur zu engen Bündnissen und Verwicklungen zwischen Fiskus und privater Finanz, sondern zugleich zur Entstehung und Expansion internationaler Kapitalmärkte.
Joseph Vogl ist Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin und ständiger Gastprofessor an der Princeton University in New Jersey. Zu seinen zahlreichen Veröffentlichungen zählt unter anderem der Bestseller „Das Gespenst des Kapitals“ (diaphanes 2010).
Konzipiert und organisiert werden die Grazer Vorlesungen zur Kulturwissenschaft von Ao.Univ.-Prof. Dr. Susanne Knaller, Leiterin des Zentrums für Kulturwissenschaften der Uni Graz, und Projektmitarbeiterin Dr. Doris Pichler.
Wednesday, 18 March 2015