Das Nachbarland und seine Sprache besser kennenlernen, die eigene Familiengeschichte erforschen und herausfinden, wie Prägungen und Meinungen entstehen. Das waren die Hauptziele des Forschungsprojekts "Getrennte Wege - gemeinsame Zukunft", das Jürgen Pirker vom Institut für Österreichisches, Europäisches und Vergleichendes Öffentliches Recht, Politikwissenschaft und Verwaltungslehre der Uni Graz gemeinsam mit SchülerInnen aus Kärnten und Slowenien durchführte. Als Höhepunkt trafen sich kürzlich achtzig Jugendliche beider Länder zu einem intensiven dreitägigen Austausch in Tainach bei Völkermarkt. Zum Abschluss stellten sich PolitikerInnen - unter ihnen Europa-Abgeordnete Ulrike Lunacek -, DiplomatInnen und der Kärntner Diözesanbischof Alois Schwarz einer Diskussion mit den SchülerInnen.
Pirker und sein Team befragten zusätzlich online mehr als 5.000 Jugendliche an allen Kärntner und slowenischen AHS zu ihren persönlichen Einstellungen zum Nachbarland, zu Minderheiten, zum eigenen Staatsbewusstsein und zur EU. "Zu den Ergebnissen des dreitätigen Workshops haben wir also eine weitere Datenmenge, die wir auswerten werden", erklärt Pirker. "Durch das Themenspektrum Nachbarland - Zweisprachigkeit - Minderheiten - Nationalismus - Europa hat es überregionale Bedeutung und kann Vorbild für andere Regionen sein", so der Wissenschafter.