Mag. Johannes Uray vom Zentrum für Wissenschaftsgeschichte der Uni Graz erhielt am 20. November 2012 in der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Wien den mit 14.000 Euro dotierten Bader-Preis für die Geschichte der Naturwissenschaften. Uray befasst sich in seinem Forschungsprojekt „‘Antiphlogistik‘ an der Peripherie“ mit der Erschließung und Auswertung einer Mitschrift der chemisch-mineralogischen Vorlesungen, die Nikolaus Joseph Jacquin (1727–1817) Mitte des 18. Jahrhunderts an der Bergschule in Schemnitz hielt. Die Arbeit des Grazer Wissenschafters stellt einen wichtigen Beitrag zur Chemie- und Hochschulgeschichte dar. Der von Alfred und Isabel Bader gestiftete Preis soll jungen ForscherInnen die Ausarbeitung einer Dissertation oder eines Forschungsprojekts ermöglichen.
Alfred Bader, 1924 in Wien geboren, musste nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten seinen Heimatort verlassen und konnte im Dezember 1938 mit dem ersten Kindertransport nach Großbritannien flüchten. Nach seinem Chemiestudium an der Queen's University in Kanada und an der Harvard University gründete er 1951 Aldrich Chemical Co. 1975 fusionierte Aldrich Chemical Co. mit dem führenden biochemischen Zulieferunternehmen Sigma in St. Louis und Alfred Bader war bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1991 Vorsitzender von Sigma-Aldrich. Neben Preisen für die ÖAW hat Alfred Bader – in den letzten Jahren gemeinsam mit Isabel – weitere Preise und Stipendien für Studierende in Kanada, den USA, Großbritannien und der Tschechischen Republik gestiftet.