Einem ausgewogenen Verhältnis von Arbeit und Privatleben trägt das strategische „Projekt Work-Life-Balance“ an der Uni Graz Rechnung. Ziel ist, maßgeschneiderte Konzepte zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie zur Entwicklung von Karriereperspektiven zu erarbeiten.
Eine aufschluss- und umfangreiche Datenbasis liefert jene Online-Umfrage, die im vergangenen Februar unter den WissenschafterInnen der Uni Graz durchgeführt wurde. Univ.-Prof. Dr. Renate Ortlieb vom Institut für Personalpolitik zeichnete für die wissenschaftliche Expertise der Erhebung verantwortlich, Mag. Silvana Weiss hat die Befragung durchgeführt. Dr. Barbara Hey, Leiterin der Koordinationsstelle für Geschlechterstudien, Frauenforschung und Frauenförderung, koordiniert das strategische Projekt. „Wir haben dank aufgrund der hohen Rücklaufquote viele Erkenntnisse gewonnen, um konkrete Maßnahmen und Angebote zu entwickeln“, so Hey.
Renate Ortlieb hat mit Unterstützung von und Silvana Weiss die Ergebnisse der Befragung ausgewertet und fördert wichtige Informationen zu Tage:
- Work-Life-Balance wird von den Angehörigen des wissenschaftlichen Personals an der Uni Graz im Schnitt als „mittelgut“ erlebt.
- Die Intensität des Wunsches längerfristig in der Wissenschaft zu arbeiten, ist sowohl bei weiblichen als männlichen NachwuchswissenschafterInnen gleich stark ausgeprägt.
- Auch die Überzeugung zur Wissenschaft berufen zu sein, ist bei NachwuchswissenschafterInnen beiderlei Geschlechts gleich stark ausgeprägt.
- Männer werden durch fehlende Karriereperspektiven von der wissenschaftlichen Tätigkeit abgeschreckt, Frauen hingegen durch die Vorstellung fehlender Möglichkeit für die Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben.
- Für einen Verbleib an der Karl-Franzens-Universität sind Kinderwunsch bzw. Antizipation der Vereinbarkeit von Familie und Wissenschaft für beide Geschlechter ein wichtiger Faktor.
- Das engere Arbeitsumfeld, insbesondere das Verständnis von Vorgesetzten und KollegInnen sowie das Zugehörigkeitsgefühl zum Institut, haben große Bedeutung für eine ausgewogene Lebensführung.
- Weitere Faktoren für eine gelingende Work-Life-Balance sind die Möglichkeit autonomer Gestaltung der Arbeitsinhalte, klare Grenzziehung zwischen Berufs- und Privatleben, vielfältige Freizeitgestaltung (unabhängig von der Arbeitszeit) sowie Freude an der Arbeit.
Die parallel zur Befragung geführten Tiefeninterviews werden derzeit ausgewertet. Anfang 2014 beginnt die zweite Projektphase, in der auf Basis der Analysen konkrete Konzepte und Maßnahmen erarbeitet werden.
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