Mehr Transparenz für BewerberInnen, elektronische Bewerbung sowie Ausbau der Serviceleistungen. Diese und weitere Neuerungen umfasst das weiterentwickelte Berufungsverfahren, das Rektorat und Senat im strategischen Projekt „Qualitätsentwicklung des Berufungsverfahrens“ im Frühjahr festgelegt haben. Inzwischen liegt auch das aktualisierte Handbuch auf, das die Änderungen abbildet.
Einer der Eckpunkte stellt die Möglichkeit dar, ein Teaching Skills Assessment einzurichten. Das international übliche Verfahren wurde implementiert, um im Zuge von Berufungsverfahren Einblick in die Lehrkompetenz der sich bewerbenden WissenschafterInnen zu bekommen, um neben der Forschung den Stellenwert der Lehre sichtbar zu machen und die hochschuldidaktischen Fähigkeiten zu bewerten. „Das Teaching Skills Assessment beurteilt auf Basis einer Probelehrveranstaltung die didaktischen Fähigkeiten der KandidatInnen“, beschreibt Gudrun Salmhofer, Leiterin der Lehr- und Studienservices.
Durchgeführt wird es vom Zentrum für Lehrkompetenz gemeinsam mit der Berufungskommission, die von sich aus entscheidet, ob dieses Tool eingesetzt wird. Salmhofer: „Das Assessment ermöglicht der Berufungskommission eine angemessene Einschätzung der Lehrkompetenz.“ Das Prozedere setzt sich aus zwei Schritten zusammen: Zum einen werden jene BewerberInnen, die zu einem Berufungsvortrag eingeladen werden, mit Hilfe von Checkboxen über ihre Erfahrungen und ihre Qualifikationen befragt. Zum anderen werden die KandidatInnen zu einem Lehrvortrag, in Form einer etwa 30-minütigen Vorlesungskostprobe, eingeladen. Unterstützt und begleitet wird das Verfahren von hochschuldidaktisch erfahrenen ExpertInnen.
Die Ergebnisse dienen schließlich der Berufungskommission als Grundlage, die Fähigkeiten der BewerberInnen abzuwägen, sowie als Hilfestellung, die Beurteilung beim Dreier-Vorschlag an die Rektorin einfließen zu lassen.
Seit einigen Monaten arbeiten Berufungskommissionen der NAWI-Fakultät mit Methoden, die Teaching Skills der BewerberInnen leichter beurteilbar machen. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass in dieser Hinsicht weniger geeignete KandidatInnen geringere Chancen auf eine Aufnahme in einen Dreiervorschlag haben. Es ist zudem ein Zeichen an unsere Studierenden und an die BewerberInnen, dass unsere Universität gehobenen Wert auf didaktische Fähigkeiten legt. Karl Crailsheim, Dekan der Naturwissenschaftlichen Fakultät