Die Historischen Wissenschaften sehen sich – vielleicht mehr als manch andere Disziplinen – durch aktuelle gesellschaftliche Veränderungen mit der Herausforderung konfrontiert, neue Perspektiven zu entwickeln. Genau das war Ziel des Symposiums „Wege in die Zukunft“, das am 23. Mai 2014 an der Uni Graz Fachleute und NachwuchsforscherInnen aus mehreren historischen Fächern sowie EntscheidungsträgerInnen aus Wirtschaft und Wissenschaftspolitik zusammenführte.
Hinter der Veranstaltung steht die vor zwei Jahren gegründete Plattform „Geschichte Graz Zukunft“, die für die Historischen Wissenschaften am Standort vorausdenkt. „Das Symposium soll keine Eintagsfliege sein, sondern Auftakt für einen Diskussionsprozess“, betont Initiator Ao.Univ.-Prof. Dr.h.c.mult. Dr. Harald Heppner den Aspekt der Nachhaltigkeit.
Vizerektor Martin Polaschek hieß die Tagungs-TeilnehmerInnen in Vertretung von Rektorin Christa Neuper herzlich willkommen und unterstrich die Bedeutung der Geschichte „als wesentlicher Bestandteil dieser Universität, der sich mit anderen Bereichen verbindet und diese befruchtet“.
Als eine Besonderheit des Symposiums hob Dekan Lukas Meyer hervor, dass es keine Nabelschau einzelner Institute sei, sondern die historischen Fächer und deren Bedeutung insgesamt betrachte.
Den Eröffnungsvortrag hielt Univ.-Prof. Dr. Manfred Prisching. Der Soziologe der Uni Graz betrachtete darin die Geschichtswissenschaft und ihre Bedeutung im Kontext aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen.
In mehreren Arbeitskreisen standen dann verschiedene Themen auf dem Programm. So etwa die Suche nach inhaltlichen Überschneidungen der historischen Fächer und Möglichkeiten der interdisziplinären Vernetzung, um die Geschichtswissenschaften am Standort Graz zu stärken.
Anknüpfungspunkte an die gesellschaftliche Realität zu identifizieren und Wege zu finden, um Historisches der Öffentlichkeit zu kommunizieren und die Sichtbarkeit zu erhöhen, war ebenfalls Thema. Ein anderer Fokus richtete sich auf die Bedeutung der Digitalisierung für die Historischen Wissenschaften.
In einer abschließenden Podiumsdiskussion wurden die Ergebnisse aus den Arbeitskreisen vorgestellt. Moderiert wurde das Gespräch von Dr. Elisabeth Holzer, Historikerin und Redakteurin des Kurier in Graz.
Die aufgeworfenen Themen und Diskussionen werden Eingang in einen Tagungsband finden, um über die Veranstaltung hinaus verfügbar zu sein und Impulse für weitere Entwicklungen zu liefern.