3D-Scans, Profilschnitte und Objektrestoration: Für die Archäologie werden digitale Methoden immer wichtiger. Vor allem für die Dokumentation musealer Objekte spielen Scanner und co. eine große Rolle, da diese Bestandsaufnahme exakt ablaufen muss, um eine wissenschaftlichen Analyse zu erlauben. Ein Workshop bringt heute an der Karl-Franzens-Universität ExpertInnen aus Heidelberg, Meersburg, Wien und Graz für einen interdisziplinären Erfahrungsaustausch zwischen technischen und geisteswissenschaftlichen Disziplinen zusammen.
„Die Forschung konzentrierte sich in den vergangenen Jahren eher auf die Optimierung der Aufnahmeverfahren. Die Auswertung der Daten geriet dabei aber manchmal in den Hintergrund“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Elisabeth Trinkl, eine der OrganisatorInnen des Workshops. In dessen Rahmen wurden Projekte präsentiert, die sich auf die Analyse der digitalen Daten konzentrieren. „Diese Methoden tragen wesentlich zum Erkenntnisgewinn bei, weil sie Informationen über Objekte bereitstellen, die auf analogem Weg nicht zu erreichen wären“, so Trinkl. Die einzelnen Vorträge gehen beispielsweise auf Forensik und Visualisierungen in 3D sowie auf das dreidimensionale Digitalisieren und Repräsentieren ein.
Bereits am Vortag wurden in den Archäologischen Sammlungen des Instituts für Archäologie der Uni Graz griechische Gefäße aus dem 5. Jahrhundert vor Christus mit einem Streifenlichtscanner aufgenommen, um 3D Modelle von ihnen zu erstellen. Die wissenschaftliche Auswertung wird im Rahmen einer Lehrveranstaltung durchgeführt. Die Gefäße sind im Besitz des Landesmuseums Kärnten und verbleiben für die Zeit der Bearbeitung am Institut, wo sie während den Öffnungszeiten gemeinsam mit den Archäologischen Sammlungen besichtigt werden können.
Friday, 07 April 2017
Exakte Analyse
Organisatorin Elisabeth Trinkl und Vizerektor Peter Scherrer begrüßten die Vortragenden: Tobias Schreck, Dirk Rieke-Zapp, Hubert Mara, Bernadette Biedermann, Stephan Karl und Markus Diem (v.l.). Foto: Uni Graz/Kastrun.
Dirk Rieke-Zapp von der Firma Hexagon, Bereich „Cultural Heritage, führt Studierenden in die Analyse von digitalen Daten ein. Foto: Uni Graz/Kastrun.