Transtopien lassen sich als Orte des Wandels und der Übersetzung charakterisieren. Im übertragenen Sinne sind sie zugleich Denkräume. Sie verweisen auf das Potenzial realisierbarer Utopien in einer globalisierten Welt, die von Migration, Mobilität, Vielheit und Digitalisierung geprägt ist. Anhand von Beispielen wird gezeigt, dass Transtopien als hybride Übersetzungsräume das Denken in Polarisierungen und Dualismen aufbrechen und neue Möglichkeiten des Übergangs und der Verbindung eröffnen. Sie implizieren kreative Formen der Entortung und Neupositionierung und entwerfen so eine Topographie der Vielheit, die erst durch die Migration von Menschen und Ideen möglich wird. Dabei wird Bezug genommen auf erste empirische und theoretische Einsichten aus dem FWF-Projekt „Postmigrant alliances. From Hegemony to Conviviality“.
Erol Yildiz ist Soziologe und Bildungswissenschaftler sowie Inhaber der Professur „Migration und Bildung“ an der Fakultät für Bildungswissenschaften der Universität Innsbruck. Seine Schwerpunkte in Forschung und Lehre umfassen kritische Migrationsforschung, Migration und Urbanität sowie postmigrantische Studien.