Verena DENK (Graz)
Der kurze Wuchsrhythmus ruderaler Pflanzengesellschaften ermöglicht eine schnelle Reaktion auf Umweltveränderungen. Viele der in diese Gesellschaften ein-dringenden Neophyten folgen der globalen Erwärmung. Deshalb wurde die Hypothese aufgestellt, dass kurzlebige Ruderalgesellschaften einem klimabedingten räumlichem Muster folgen und sie daher als Indikator-System für den regionalen Klimawandel fungieren können. Mit dem „WegenerNet“ im Bezirk Feldbach existiert in der Steiermark ein hoch auflösendes Klimabeobachtungs- Netzwerk auf einer Fläche von etwa 20 km x 15 km. Im Sommer 2011 wurden 280 Vegetationsaufnahmen innerhalb des Netzwerkes gemacht und die verschiedenen Temperatur-Datensätze des WegenerNet mit den mittleren Temperatur-Zeigerwerten der Vegetationsaufnahmen in Beziehung gesetzt. Die Ergebnisse zeigen eine schwache Korrelation zwischen den Vegetationsdaten mit den ver-schiedensten Temperaturdaten. Wir stellen fest, dass auf derart lokaler Ebene das Verbreitungsmuster der kurzlebigen Ruderalgesellschaften stärker von direkten anthropogenen Einflüssen als von Wetter- und Klimadaten determiniert werden.