Der diesjährige Preis der Literaturhäuser - von den im Netzwerk verbundenen Literaturhäusern Basel, Berlin, Graz, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Rostock, Salzburg, Stuttgart und Zürich - wurde der Autorin und Buchkünstlerin Judith Schalansky verliehen.
„ ... beharrlich verficht Judith Schalansky die Überzeugung, dass sich jeder Text erst durch eine auf ihn zugeschnittene Gestaltung angemessen entfalte. Dadurch wird sie in Zeiten, da das „klassische“ Buch gern auf Abstellgleise geschoben wird, zur idealen Botschafterin eines – vermeintlich – überkommenen Mediums. Dem Auftritt ihrer Bücher gemäß zeichnen sich deren Inhalte durch große Originalität und Einfallsreichtum aus. Wie die von ihr porträtierten (und selbstverständlich nie besuchten) entlegenen Inseln zu einem „Sammelplatz für alles Unerwünschte, Verdrängte und Abwegige“ werden, beweist sie in ihrem Erzählwerk einen derart genauen Blick für alles Abseitige und Verschrobene, dass zum Beispiel die Figur der Biologielehrerin Inge Lohmark (aus Der Hals der Giraffe) bereits jetzt zum Arsenal unvergesslicher literarischer Gestalten gehört. (aus der Begründung der Jury)
Judith Schalansky
Geboren 1980 in Greifswald, studierte Kunstgeschichte und Kommunikationsdesign. Für ihren Atlas der abgelegenen Inseln und für Der Hals der Giraffe wurde sie unter anderem mit dem Preis der Stiftung Buchkunst (Die schönsten deutschen Bücher) ausgezeichnet. Seit dem Frühjahr 2013 gibt sie die Reihe NATURKUNDEN heraus. Sie lebt als freie Schriftstellerin und Buchgestalterin in Berlin.
Veröffentlichungen u.a.: Blau steht dir nicht (2008); Atlas der abgelegenen Inseln (2009); Der Hals der Giraffe (2011).
Frühere Preisträger waren Ulrike Draesner (2002), Bodo Hell (2003), Peter Kurzeck (2004), Michael Lentz (2005), Uwe Kolbe (2006), Sibylle Lewitscharoff (2007), Anselm Glück (2008), Ilija Trojanow (2009), Thomas Kapielski (2010), Elke Erb (2011), Feridun Zaimoglu (2012) und Hanns Zischler (2013).