Das Universitätsarchivkolloquium verfolgt über die bestehende, bestens funktionierende Zusammenarbeit bei archivwissenschaftlichen Fragen (Arbeitstagungen etc.) hinaus das Ziel, auf der Forschungsebene die Vernetzung unter den österreichischen Universitätsarchiven zu intensivieren, um eine Basis für gemeinsame wissenschaftliche und dokumentatorische Vorhaben zu etablieren. Dies ist angesichts der engen Verflechtung der Universitäten der Habsburgermonarchie untereinander sowie mit denen des gesamten deutschen Sprachraums im 19. und 20. Jahrhundert bei vielen Forschungsvorhaben geradezu zwingend logisch. Ferner soll die Wahrnehmbarkeit der Archive und der an diesen erbrachten Forschungsleistungen sowohl universitätsintern als auch in der Öffentlichkeit erhöht werden: Universitätsarchive sind die Brennpunkte aller historischen Wissenschaftsforschungen.
Um dieses Ziel zu fördern, vereint die Tagung ein Spektrum aus sozialhistorischen Fragestellungen, aktuellen Problemstellungen der internalistischen Wissenschaftsgeschichte, Aspekten der Disziplinen- und Institutionengeschichte als Ausdruck wissenschaftspolitischer und gesellschaftlicher Entwicklungen sowie quellennahen Präsentationen über universitäts- und wissenschaftshistorisch relevante Archivbestände. Das öffentliche Kolloquium findet im Hauptgebäude der Karl-Franzens-Universität Graz statt, deren 1778 eingerichtetes Archiv in der heutigen Form seit fünfzig Jahren besteht.