Das philosophische Institut lädt alle Studierenden und Kant-FreundInnen herzlich zum Gastvortrag von Prof. Dieter Hüning aus Trier am 10. Dezember 2015 ein!
Nach Professor Hüning zeigt sich Kant, insbesondere in der Schrift Zum ewigen Frieden, als ein Anhänger der Lehre vom doux commerce. Kant äußert hier nämlich unmissverständlich die Überzeugung, dass der „Handelsgeist […] mit dem Kriege nicht zusammen bestehen kann“. Ganz im Einklang mit dieser These Kants besagt die Lehre vom doux commerce, dass überall dort, wo sich Handelsbeziehungen ausbreiten, Prozesse der Verfeinerung, Kultivierung, Verrechtlichung, Moralisierung und Pazifizierung der gesellschaftlichen Verhältnisse in Gang kommen müssen, die zugleich Rückwirkungen auf die Sicherung der persönlichen Freiheit der einzelnen Individuen haben. Diese Parallele verfolgend wird der Vortrag von Professor Hüning einerseits die spezifische Rolle des Handelsgeistes in Kants Geschichts- und Rechts-philosophie näher bestimmen sowie andererseits auch den argumentativen Kontext umreißen, in dem Kant auf dasselbe Konzept zu sprechen kommt. Der Beitrag soll vor allem den systematisch geschichtsphilosophischen Ort dieser Überlegungen Kants anzeigen. Zu diesem Zweck wird Hüning zunächst einige der Argumente der Debatte um den doux commerce thematisieren, die für Kant relevant waren. Im Anschluss wird er auf Kants Schrift Zum ewigen Frieden im Detail eingehen und abschließend wird er die politische Stoßrichtung der Kantischen Geschichtsphilosophie andeuten.