Ilse Helbich liest aus Vineta (Droschl 2013).
Ohne Nostalgie, ohne Verharmlosung formen diese Erinnerungen nach und nach ein umfassendes Bild einer Wiener Kindheit, einer Mädchen-Kindheit, wachsen sich zu einem großbürgerlichen Familienbild aus und öffnen sich, mit den 30er Jahren, allmählich den politischen Schrecken des Nationalsozialismus. So wie man die Häuser des versunkenen Vineta nur bei ganz ruhiger, klarer See erblicken kann, so ist auch große Ruhe und Klarheit des Geistes Voraussetzung für derart präzise, plastische und intensive Bilder. Ilse Helbichs Empathie, ihr distanziert anteilnehmender Blick auf das Mädchen, das sie einmal war, bedeuten einen großen Gewinn für jeden Leser – und ihre Kunstfertigkeit im Umgang mit den hellen und dunklen Farben ihrer Geschichten ist ungetrübtes Leseglück. (zu: Vineta, Literaturverlag Droschl)
„Das versunkene Vineta: Das sind für Helbich vor allem die Dinge eines verschwundenen Alltags, die mit ihrer Zeit untergegangenen Sozialcharaktere, das Staunen eines klugen, neugierigen Mädchens, in dem sich die Dichterin selbst erkennt.“ (Karl-Markus Gauß, NZZ)
Ilse Helbich
Geboren 1923 in Wien, lebt im Kamptal und in Wien. Sie arbeitete publizistisch u. a. zur Biografie Ludwig Wittgensteins und schrieb zahlreiche Radio-Collagen und in den 70er Jahren Kolumnen in der Presse.
Veröffentlichungen u.a.: Schwalbenschrift (2003); Die alten Tage (2004); Iststand. Sieben Erzählungen aus dem späten Leben (2007); Das Haus (2009); Fremde (2010); Vineta (2013).
Franz Schuh
Geboren 1947 in Wien, studierte Philosophie, Geschichte und Germanistik. Er ist Lehrbeauftragter u. a. an der Universität für Angewandte Kunst in Wien und Kolumnist.
Veröffentlichungen, zuletzt: Schwere Vorwürfe, schmutzige Wäsche (2006); Hilfe! (2007); Memoiren. Ein Interview gegen mich selbst (2008); Der Krückenkaktus (2011).