Marjorie Agosín (Wellesley College, Massachusetts, USA)
TALLER CREATIVO DE LITERATURA
Moderation und Dolmetschung:
Prof.in Dr.in Roberta Maierhofer M.A.,
Mag. Xaver Daniel Hergenröther
„Ich bin mein Haus, mein Leuchtturm
und meine Geschichte.“
Zwischen Auschwitz und Pinochet, zwischen
Anne Frank und den Müttern der
Plaza de Mayo bewegen sich die Gedichte
von Marjorie Agosín – und die Geschichte
ihrer eigenen Familie.
Die aus Wien stammende Urgroßmutter,
Helena Broder, konnte 1939 vor den Nazis
nach Valparaíso in Chile flüchten, wo ihr
Sohn Joseph schon auf sie wartete. An
einem Ort, dessen Name „Paradiestal“
bedeutete und wohin die Liebe ihn verschlagen
hatte. Doch die Vertreibung aus diesem
chilenischen Eden sollte nicht lange auf sich
warten lassen: Als die Militärs 1973 putschten,
hieß es wieder weiterwandern, diesmal
in die USA. Chile ist für die damals 18-Jährige
ein Sehnsuchtsort geblieben.
Die preisgekrönte Lyrikerin Agosín, Professorin
am Wellesley College und Menschenrechtsaktivistin,
betont: „Niemals die Folterer,
die trägen Henkersknechte, die „Bürokraten
auf ihren blutverschmierten Schreibtischen
die Oberhand gewinnen lassen.“