Es bietet erstens die Möglichkeit, die Analyse lebensgeschichtlicher Interviews, ihre Prinzipien und Anwendungen kennenzulernen. Es dient zweitens dazu, in gemeinsamen Auswertungssessions anhand eines Fallbeispieles die Analyse auszuprobieren. Wir widmen uns dabei vor allem einem Interviewtranskript eines lebensgeschichtlichen Interviews. Wir blicken sowohl auf die erlebte Lebensgeschichte und die historischen Daten als auch auf die gegenwärtige Selbstpräsentation – sowie ihre anschließende Kontrastierung. Ziel ist die gemeinsame Erarbeitung einer Fallstrukturhypothese. Abschließend wird darauf eingegangen, wie ein Typus gebildet werden kann.
Zur Zielgruppe gehören alle, die bereits die Grundkenntnisse qualitativer Methoden kennengelernt haben (oder parallel erlernen) und nun das praktische Wissen der Auswertung lebensgeschichtlicher Interviews oder anderer biographischer Dokumente erwerben und vertiefen möchten. Er kann bspw. aufbauend auf den Workshop zum Samplingverfahren von Mag. Dr. Sackl-Sharf besucht werden. Das Datenmaterial wird zur Verfügung gestellt; Datenmaterialien der Teilnehmenden, die zuvor lebensgeschichtliche Interviews geführt und transkribiert haben, sind jedoch sehr willkommen.
Literatur: Rosenthal, Gabriele (2005): Einführung in die interpretative Sozialforschung. Weinheim: Juventa
Dr. Rixta Wundrakrixta.w(at)gmx.de ist zurzeit am Methodenzentrum Sozialwissenschaften an der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen tätig. Sie ist dort in ein trilaterales Forschungsprojekt zum Thema Zugehörigkeitskonstruktionen in Israel und den palästinensischen Autonomiegebieten eingebunden (Habilitationsprojekt). Ihre Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte sind: Kultur- und Wissenssoziologie mit den Schwerpunkten Zugehörigkeit/en und Fremdsetzung/en. Sie arbeitet in den Themenfeldern Migrations- und Stadtsoziologie und forscht in Rumänien und Israel/Palästina.