Von jährlich etwa 3000 Insolvenzverfahren in Österreich endet rund ein Drittel mit einem abgeschlossenen Sanierungsplan. Diese Anzahl könnte man weiter steigern – mit Hilfe des „Debt-Equity-Swap“-Instruments, das unter anderem im anglo-amerikanischen Raum und in Deutschland angewandt wird. Warum nicht in Österreich? Rechtswissenschaftler Julian Schnur sieht sich die gesetzlichen Voraussetzungen für eine Umsetzung hierzulande an. Vor allem bei Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung großer Unternehmen, die als Gesellschaften organisiert sind, wäre das Procedere eine Alternative zum gegenwärtigen Sanierungsverfahren. Gläubiger:innen tauschen ihre finanziellen Forderungen in Geschäftsanteile oder Aktien ein und würden zu Gesellschafter:innen. Sie hätten so den Vorteil, Ansprüche höher als bisher abgegolten zu bekommen. Der Haken: ein größeres Risiko, sollte erneut die Pleite drohen.
Mag.iur. Julian Schnur
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Ort:Institut für Zivilverfahrensrecht und Insolvenzrecht