Im Rahmen des Geschlechtergeschichtlichen Salons wird Verena Lorber am 17.11. den Vortrag mit dem Titel "Unerzählte Geschichte(n). Das Alltagsleben von 'Gastarbeiter*innen' aus dem damaligen Jugoslawien in Österreich" halten.
Ziel dieses Vortrages ist es, den Prozess der Arbeitsmigration am Beispiel der „Gastarbeit“ in den 1960er und 1970er Jahren nach Österreich nachzuzeichnen und auf die konkreten Arbeits- und Lebensbedingungen von Arbeitsmigrant*innen einzugehen. Trotz der Etablierung der Kategorie Geschlecht in der Migrationsforschung wurde vielfach das Klischee des männlichen Arbeitsmigranten in der Forschung und öffentlichen Wahrnehmung fortgeschrieben. Diese männliche Konnotation von „Gastarbeit“ soll kritisch hinterfragt werden, indem der Fokus auf die Beteiligung von Frauen* an dieser spezifischen Form transnationaler Arbeitsmigration gerichtet wird. Wie verliefen ihre Erwerbsbiografien? Welche Lebensstrategien entwickelten Arbeitsmigrantinnen im Laufe des Migrationsprozesses? Wie gestaltete sich ihr Leben in Österreich? Mit Hilfe von lebensgeschichtlichen Interviews werden diese Fragen beantwortet und das Thema „Gastarbeit“ aus geschlechtergeschichtlicher Perspektive betrachtet.