Anmeldung bis 03.06.2018, 23:59
Viele der heutigen Institutionen sind durch historisches Unrecht belastet. Sklaverei, Genozid, Massenausbeutung, globale Verschmutzung, Klimawandel und politische Unterdrückung bestimmter Gruppen und Identitäten, wie zum Beispiel Frauen, sind Teile der menschlichen Geschichte, sowohl in der entfernten als auch in der näheren Vergangenheit. Wiedergutmachung stellt aufgrund anhaltender Konsequenzen von vergangenem Unrecht weiterhin ein wichtiges Problem dar. Im Rahmen der Konferenz sollen Fragen von anhaltendem, historischen Unrecht hinsichtlich der Aufhebungsthese diskutiert werden, wobei die zeitliche Dimension von Gerechtigkeit eine besondere Berücksichtigung finden wird. Jeremy Waldron stellte in seinen Arbeiten über historisches Unrecht die These auf, dass Unrecht unter bestimmten Umständen im Lauf der Zeit aufgehoben werden kann. Diese Aufhebungsthese sieht sich mit Kritik konfrontiert, nämlich sowohl konzeptueller Art als auch mit Blick auf ihre praktische Relevanz. Die Konferenz soll untersuchen, ob (und wenn ja, wie) die Aufhebungsthese verteidigt und kritisch rekonstruiert sowie mit Blick auf tatsächliche Fälle historischen Unrechts als relevant erwiesen werden kann. Dies soll im Kontext der weitergreifenden Frage der zeitlichen Orientierung von Gerechtigkeit passieren.
Bis jetzt wurden 10 renommierte Wissenschaftler_innen aus unterschiedlichen Disziplinen dazu eingeladen, während der Konferenz ihre Thesen vorzustellen. Unter ihnen sind Jeremy Waldron (New York University), Jeff Spinner-Halev (University of North Carolina at Chapel-Hill, USA), Andrei Marmor (Cornell University, USA), Linda Bosniak (Rutgers University, USA), Burke Hendrix (University of Oregon, USA), Amy Hondo (Princeton University, USA), Julio Montero (University of Buenos Aires, Argentina), Val Napoleon (University of Victoria, Canada), und Daniel Butt (University of Oxford, UK).