Johannes Rabensteiner (Graz): Nach Ende der letzten Eiszeit kommt es zur allmählichen Wiederbewaldung der mitteleuropäischen Landschaft durch den Rückzug von Baumarten aus ihren südlichen Refugien. Bald beeinflusst auch der Mensch die Dynamik dieser Entwicklungen beträchtlich, zunächst als Jäger und Sammler, später als prähistorischer „Landwirt“. Mit unterschiedlichsten Eingriffen, die zum großen Teil der Lebensmittelproduktion dienen, nimmt sein Handeln Einfluss auf die Bildung seiner Umwelt, sowohl der Vegetation, als auch der Böden. Dadurch wird in zunehmendem Maße das Entstehen eines komplexeres Gefüge verschiedenster landschaftlicher Strukturen, einer sogenannten "Kulturlandschaft", bestehend aus Wäldern, Wiese-, Weide- und Ackerland gefördert.
Im Interreg-Projekt „PalaeoDiversiStyria“ werden in den kommenden Jahren einerseits jene Pflanzen erforscht, die schon sehr früh eine große Bedeutung für die Menschen hatten, andererseits sollen auch die menschlichen Eingriffe in die Landschaft der außeralpinen Steiermark sowie dem nordöstlichen Slowenien analysiert werden, wobei die Zeit von den ersten Besiedlungen bis zur Entdeckung Amerikas den Schwerpunkt bildet.