KunstGeschichte(n)? Über die ästhetische Dimension der Geschichtskultur

Jahrestagung der GDÖ am 22. und 23. September 2023 im Museum für Geschichte Graz

Als Akteur:innen öffentlicher Geschichtskultur affizieren ästhetische Artefakte unser individuelles Geschichtsbewusstsein, unsere Emotionen und Sinne und fordern uns als Zeitgenoss:innen, als Zuschauer:innen, Leser:innen, Betrachter:innen, zu sprach- und leiblichen Positionierungen sowie ex- und impliziten Aneignungen im geschichtskulturellen Raum der Gegenwart heraus. So manifestiert sich der konstitutive „Doppelcharakter“ ästhetischer Manifestationen auch auf der Ebene der angeeigneten Geschichte(n). Denn so sehr sie einerseits zur individuellen, gegebenenfalls lustvollen Aneignung beitragen, uns Neues zeigen und Quellen der Erkenntnis sein können, so sehr sind sie zugleich auf Prozesse der gemeinsamen geschichtskulturellen Aushandlung angewiesen.

Im Gegensatz zu dem auf wissenschaftliche Rationalität zielenden historischen Denkens begründen die Künste also nicht in erster Linie, sondern sie zeigen Möglichkeiten auf, bringen die symbolischen Ordnungen ins Wanken, sorgen für Unruhe und machen dadurch Alternativen auf das, was war, ist und sein könnte, fühl- und sichtbar.

Die Künste und die ästhetische Dimension der Geschichtskultur konfrontieren uns demnach mit „eigensinnigen“ Perspektiven und fordern uns gleichzeitig zum Umgang mit diesen „anderen“ Sehepunkten heraus. Sie muten uns einerseits Orientierung zu und provozieren uns andererseits zur Suche nach Orientierungen in Zeit und Raum.

Neben Vorträgen zum Tagungsthema werden im Kontext der Jahrestagung der GDÖ laufende, thematisch nicht-gebundene Forschungsprojekte vorgestellt.

Mehr Informationen zum Programm und zur Anmeldung unter: https://geschichte.uni-graz.at/de/geschichtsdidaktik/neuigkeiten/detail/article/kunstgeschichten-ueber-die-aesthetische-dimension-der-geschichtskultur./