Buchpräsentation mit Heimo Halbrainer und Gerald Lamprecht (Historiker, Graz)
Das Zentrum jüdischen Lebens in Graz befindet sich seit Mitte des 19. Jahrhundert bis heute im Bezirk Gries. Hier wurde u.a. 1892 die Synagoge errichtet, daneben das Amtshaus und eine jüdische Volksschule. Im Umfeld der Gemeinde entstanden zahlreiche charitative, religiöse, zionistische und gesellschaftliche Vereine. Mit dem „Anschluss“ 1938 endeten all diese Aktivitäten. Die Nationalsozialisten zerstörten die Synagoge, lösten die Israelitische Gemeinde auf und vertrieben die jüdische Bevölkerung, nachdem sie zuvor im Zuge der „Arisierung“ beraubt worden war. Nur wenige kehrten nach 1945 wieder hierher zurück und beteiligten sich am Wiederaufbau des Landes und der jüdischen Gemeinde. Nach Jahrzehnten des Schweigens dauerte es bis Ende des 20. Jahrhunderts, ehe jüdisches Leben im Bezirk auch von der Öffentlichkeit wahrgenommen und Erinnerungszeichen gesetzt wurden.
BUCHTIPP:
Heimo Halbrainer/Gerald Lamprecht (Hg.): Jüdisches Leben in Gries. Eine historische Spurensuche. Brosch. 240 Seiten. (ISBN: 978-3-902542-94-6), Euro 25,00
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