Videospiele bilden einen wichtigen Teil der Alltagskultur von Gesellschaften. Über die Darstellung historischer Ereignisse oder den dramaturgischen Zugang lassen sich gesellschaftspolitische Fragen, wie Geschichtsbilder, Machtverhältnisse oder ökonomische Mechanismen, analysieren. Dementsprechend ist es interessant, digitale Spiele auch als Quelle für die historische Forschung zu nutzen.
Bisher wurden in der einschlägigen historiographischen Literatur zu Digitalen Spielen als Quellen vor allem theoretische Fragen diskutiert, während das Handwerkszeug, d.h. Best-Practice-Beispiele einer angewandten historischen Spielanalyse nur in Ausnahmefällen zu finden waren. In dem Vortrag werden deshalb nicht nur theoretische Überlegungen zur historischen Quellenkritik von Digitalen Spielen angestellt, sondern vor allem praktische Beispiele der Anwendung vorgestellt.
Dr. Eugen Pfister ist Historiker und Politikwissenschaftler. Er forscht zur Ideengeschichte Digitaler Spiele und leitet an der Hochschule der Künste Bern HKB das SNF Sinergia Forschungsprojekt "Confoederatio Ludens: Swiss History of Games, Play and Game Design 1968-2000". Auf der Plattform Hypotheses betreibt er den Blog Spiel-Kultur-Wissenschaft, wo er und seine Gäste den politischen Mythen im Digitalen Spiel nachforschen (https://spielkult.hypotheses.org/). Zu seinen jüngsten Publikationen gehört das 2024 gemeinsam mit Arno Görgen und Tobias Eichinger herausgegebene Buch Superspreader – Popkultur und mediale Diskurse im Angesicht der Pandemie.
Wir bitten die Teilnehmer:innen, wenn möglich, einen Laptop oder ein Smartphone mitzubringen.
Rückfragen richten Sie bitte an: sarah.knoll(at)uni-graz.at
Gefördert durch die Abteilung 12 – Wirtschaft, Tourismus, Wissenschaft und Forschung des Landes Steiermark.
Konzept und Organisation:
Christiane Berth, Institut für Geschichte, Arbeitsbereich Zeitgeschichte
Sarah Knoll, Institut für Geschichte, Arbeitsbereich Zeitgeschichte
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