Clemens J. Setz liest aus "Der Trost runder Dinge"
Ein Soldat im 1. Weltkrieg entdeckt am Himmel das Sternbild des Großen Burschen, das so schauderhaft ist, dass er keinem davon erzählen kann. Ein Mann, der sich in die blinde Anja verliebt hat, muss feststellen, dass ihr Apartment von oben bis unten mit Beschimpfungen bekritzelt ist. Jean-Henri Fabre, eigentlich Insektenforscher, erhält 1914 den Nobelpreis für Literatur – eine Katastrophe für den Einundneunzigjährigen.
Das ganz und gar Unerwartete bricht in das Leben von Clemens Setz’ Figuren ein. Ihr Schöpfer erzählt davon einfühlsam, fast zärtlich. Durch Falltüren gestattet er uns Blicke auf rätselhafte Erscheinungen und in geheimnisvolle Abgründe des Alltags. Ein Buch voller Irrlichter und doppelter Böden – radikal erzählt und aufregend bis ins Detail.
Clemens J. Setz, geboren 1982 in Graz, wo er heute als Übersetzer und freier Schriftsteller lebt. Zuletzt bei Suhrkamp: "Bot – Gespräch ohne Autor" (2018), "Der Trost runder Dinge. Erzählungen" (2019).