Die Lebensmittelproduktion wird weltweit zu 70-80 % über eine kleinbäuerliche Landwirtschaft abgedeckt. Diese produziert zum einen ohne Betriebsmittel von außen, was man vorsichtig mit traditionell bezeichnen kann, teilweise mit Herbiziden und Pflanzenschutzmitteln und mineralischen Düngern, mit einzelnen Praktiken des ökologischen Landbaus. Nur zu einem sehr geringen Anteil (<1%) handelt es sich um Formen des Ökologischen Landbaus. Mengenmäßig werden heute ausreichend Lebensmittel produziert, dennoch hungern Millionen Menschen – daran hat sich de facto in den zurückliegenden Jahrzehnten nichts Grundlegendes verändert.
Bekannt ist der immense Raubbau an Ressourcen, sowohl über zunehmend monokulturell agierende kleinbäuerliche Betriebe (und dies nicht freiwillig), als auch über industrielle Großbetriebe. Langfristig gesehen sind der irreversible Flächenverlust und die lokale Verfügbarkeit von Wasser entscheidend für die Ernährung der Weltbevölkerung. Davon abgesehen sind die immensen Nachernteverluste, und Ernährungsweisen zu erwähnen, welche einen ineffizienten Umgang mit den vorhandenen Lebensmitteln dokumentieren. Lebensmittelverknappung ist also hausgemacht, die dazu führenden Faktoren weithin bekannt, jedoch die Potentiale für eine Steigerung der Produktion bislang nicht aufgegriffen.
Welche Rolle kann der Ökologische Landbau für eine globale Lebensmittelversorgung einnehmen und welche nicht? Dazu wird auf die unterschiedlichen Paradigmen in einem ökologischen und einem konventionellen Ernährungssystem eingegangen und konkrete Maßnahmen genannt, wie vor allem in den südlichen einkommensschwachen Ländern die Produktivität gesteigert werden kann, und welche Hürden sich einem paradigmatischen Wandel entgegenstellen. Dies unterstützt mit einigem Bildmaterial aus Afrika.
ÜBER DIE MONTAGSAKADEMIE: „Bildung für alle“
Die Montagsakademie bietet Ihnen allgemein verständliche Vorträge aus der Welt der Wissenschaft: frei zugänglich für alle und kostenfrei in der Aula der Universität Graz sowie live in den teilnehmenden Regionen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Das Leitthema des heurigen Studienjahres lautet: „Schöne neue Welt!? Wie Wissenschaft und Technik unsere Zukunft sehen“.
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